Und darum ist das Fach für alle kleineren Watertoys vom SUP bis zum Gummitier wie eine kleine Tendergarage von der Badeplattform aus zugänglich. Es sei denn, Papa grillt: Dann warten die hungrigen Trabanten am Dinnertisch in der Plicht der Super Lauwersmeer 47 OC.

Die großen, vor Ort angefertigten Sitzkissen des riesigen Plichtsofas sind mit Magneten versehen, damit sie nicht wegfliegen. Ein Sonnensegel mit Gestänge wollte Familie Van der Veen nicht, es hätte die optische Linie verändert. Jetzt tut im Cockpit ein Sonnenschirm von Solero Parasols seinen Dienst, der bis zu 4 bis 5 Windstärken aushält. Seitlich angebracht kann der Schattenspender sowohl über den Badeplattform als auch übers Cockpit geschwenkt werden.
Nichts vibriert, und als wir den Schallpegel im Salon testen, sind wir auch bei voller Fahrt mit 60 dB noch auf dem erfreulichen Niveau eines Gesprächs.
Stärker möbliert als gedacht
Der ebenerdige Innenraum des 14-Meter-Schiffs ist deutlich kompakter und „möblierter“, als ich es erwartet habe. Bis auf den Steuerstand, der steht klassisch an Steuerbord vorm Niedergang, platzieren die Gestalter alle Elemente nach Wunsch. In unserem Fall liegt die Küchenzeile hinten links, mit Steinplatten, Ofen und direktem Durchgang zum Cockpit. Rechts erscheint auf Wunsch ein großer Fernseher mit Soundbar aus der Versenkung.

Daneben steht, gegenüber der Küche, ein relativ üppiges Möbel: breit, hoch, ziemlich wuchtig. Warum bloß tut man sich das an? Die Lösung folgt auf dem Fuße, als ich die Türen des Zweiteilers öffne: links ist ein großer Kühlschrank untergebracht, rechts die Spülmaschine. Ja, das meint Familie Van der Veen mit Reiseboot!
Das Boot ist auf Langfristigkeit ausgelegt: Noch sind die Kinder klein, wenn sie größer sind, soll es mit dem 47-Fuß-Boot über die nahe Nordsee nach Norwegen gehen.

Mit Garage, wie in Friesland üblich
Wir legen ab, unser Schiff liegt in der Garage im Wasser, wie es in Friesland üblich ist. Mit der kleinen Fernbedienung geht es hinaus auf das Wasser – zuerst auf den Kanal, dann weiter hinaus auf den See. Statt eines Außensteuerstands stehen wir mit der Fernbedienung auf dem Achterdeck. Der Controller aus niederländischer Fertigung steuert Bug- und Heckstrahler und navigiert uns präzise aus dem Bootshaus.
Als die unterm Cockpit platzierte Hauptmaschine läuft, wird es ganz leise. Der eigentliche Motorraum ist durch eine stabile Stahltür vom begehbaren Keller mit Weinkühler und Waschmaschine getrennt. Was man eben an Bord so braucht, wenn man es sich leisten kann.


Hier werkelt, unfasslich gut isoliert, freistehend der recht kleine Dieselmotor von Volvo Penta, und hier steht auch der leise Einzylinder-Generator von Fischer Panda, der für genug Strom sorgt. Kein Geräusch dringt nach außen. Kaum eine Vibration ist spürbar, wenn der Schapp geschlossen ist, und nur das Flexiteek lässt ahnen, dass es noch einen Funktionsraum unter der Plicht gibt.
Ein Joystick für die Strahlmotoren
Das 21 Tonnen schwere 14-Meter-Schiff ist üppige 4,36 m breit. Motorisiert ist das Boot von Porschefreund Van der Veen mit einem Volvo Penta D3-150. Bei 2.944 U/min ist Schluss, dann ist der Motor auch zu hören. Die Marschgeschwindigkeit liegt bei 1.500 Umdrehungen und etwa 10 km/h.

Das Ergebnis ist eine Fahrt, bei dem es keinerlei Wellenschlag gibt. Die „Pursuit of Happiness“ liegt wie ein Brett auf dem Wasser. Dann beginnt es merklich zu wehen.