Bei einer Segelyacht dominiert an Deck das Arbeiten. Ruder, Leinen und Winschen haben Vorrang. Bei einem Katamaran dominieren an Deck die Lounge-Bereiche. Immer mehr Freizeitsegler drängen auf die Katamaran-Variante.
Um die überlegenen Segeleigenschaften einer Einrumpf-Yacht mit den überlegenen Freizeit-Qualitäten eines Katamarans zu verknüpfen, hat Jeanneau die Yachts 55 entwickelt.
Die 17 Meter lange Einrumpf-Yacht geht hoch an den Wind, während auf der Heckwiese in der Sonne gebräunt wird. Dadurch unterscheidet sie sich gravierend von den großen Schwestern Jeanneau Yachts 60 und 65.
Dafür haben der französische Architekt Philippe Briand und das englische Designbüro Winch Design ein neuartiges Cockpitlayout entworfen. Wo sonst gesteuert wird, kann sich die Crew nun hinten ganz der Entspannung widmen.

Dazu gibt es Sitzgruppen auf beiden Seiten einschließlich Tischen und Sitzbänken, die sich in eine vollwertige Sonnenliege verwandeln lassen. Die große hydraulisch zu bedienende Badeplattform gewährt von dort einen direkten Zugang zum Wasser.
Steuern unterm Targabügel
Der Steuermann steht wie bei einem Mittelcockpit weit nach vorne gerückt. Der Steuerstand ist mit einem vollwertigen Außenkartentisch mit GPS-Bildschirm und Autopilot-Bedienung ausgestattet. Von hier greift man direkt auf die Winschen zu. Das Cockpit ist außerdem mit einem Targabügel überspannt, auf dem auch die Führung der Großschot angebracht ist.

Gepaart mit einem optionalen großen festen Dodger mit schützender breiter Windschutzscheibe über dem zentralen Niedergang ergibt sich ein völlig neu zu nutzender Außenbereich. Hier befinden sich auch die privaten seitlichen Zugänge zu den beiden Gästekabinen sowie der Zugang unter Deck. Auf dem Dodger können Sonnenkollektoren installiert werden, um sich unterwegs Energie-autarker zu machen.
Im Standard wird die Jeanneau Yachts 55 mit Rollgroß und Selbstwendefock angeboten. Wer es sportlicher liebt und mehr Leistung fordert, wird bei der Bestellung sein Häkchen wohl eher beim durchgelatteten Großsegel sowie einer überlappenden Genua machen. Mit Gennaker oder Code Zero käme dann zusätzliche Segelpower an Bord. Der fest anlaminierte Bugspriet dient gleichzeitig als Ankerhalterung.
Lederumwickelte Türgriffe
Unter Deck geht es bei der Jeanneau Yachts 55 zu wie in einem privaten Appartement mit zwei Gästekabinen. Ausgestattet sind sie mit Doppelbetten und verfügen jeweils über ein eigenes Bad. Die Holzarbeiten sind in heller Eiche (oder Teak) und dunklen Dielen (oder hell) ausgestattet. Die Gästekabinen sind jeweils über separate Zugänge vom Cockpit aus zu erreichen. Der lichtdurchflutete Salon kann also ganz dem Eigner vorbehalten bleiben. So wird auch nur eine einzige Version mit drei Kabinen angeboten.
Die Eignerkabine mit der großen Koje an Backbord ist großzügig gestaltet und verfügt über mehrere Stauräume und einen Frisiertisch. Das Bad schränkt den Raum nicht ein, denn es liegt im vorderen Teil des Bugs. Optional kann eine Skipperkabine mit eigener kleiner Nasszelle geordert werden. Die Deckenbehandlung und die indirekte Beleuchtung in der Eignerkabine und im Salon sowie lederumwickelte Türgriffe schaffen eine warme, luxuriöse Atmosphäre.
Technische Daten Jeanneau Yachts 55
Rumpflänge: 16,09 m
Gesamtlänge (mit Bugspriet): 16,93 m
Länge Wasserlinie: 16,05 m
Breite: 4,99 m
Gewicht: 18,5 to
Tiefgang: 2,55 m (alternativ 1,98 m)
Segelfläche am Wind : 130,1 qm (optional 159 qm, Gennaker: 250 qm)
Motorisierung: 110 PS
Maximale Crewgröße: 12 Personen
CE-Kategorie: A (Hochsee)
Die Jeanneau Yachts 55 konzentriert sich auf neue Aufenthaltsqualität an Deck, vernachlässigt aber keinesfalls den Luxus unter Deck. So entsteht ein neuer Bootstypus: eine Allwetteryacht für chillende Sportsegler.