Das Boot sieht nicht nur aus wie ein Sportwagen, es verhält sich auch so: Schnelle Reaktion auf jedes Lenkmanöver, saubere Kurvenlage, kein Versetzen des Hecks selbst bei schnellem Einschlagen.
Auch bei Höchstgeschwindigkeit von 43,3 Knoten und 4.950 U/min fühle ich mich völlig sicher und entspannt am Steuer. Der Motor klingt angenehm ruhig, auch bei hohen Geschwindigkeiten. Die Messung der Schallwerte ist bei diesem Boot unwesentlich. Die langsamste Gleitfahrt liegt bei 2.300 U/min an, angenehme Marschfahrt bei 3.000 U/min.

Die Formensprache: eher kantig
Am einfachsten betritt man die – überzeugend funktional und minimalistisch gestaltete – Mirage über die mit Teakholz beplankte Gangway. Die Formensprache des Schiffs ist eher kantig und passt ausgesprochen gut zum Konzept des Boots. Weniger ist hier mehr. Besonders formschön sind die in sich gedrehten Edelstahlträger, die die Windschutzscheibe mit dem Rumpf verbinden. Bestehend aus zwei Teilen, ohne dass man eine Verbindung sieht, sind sie ein Beispiel technischer und handwerklicher Raffinesse. Wie alle Edelstahlelemente an Bord der 747 werden diese exklusiv für Frauscher gefertigt.
Die klassisch gestalteten Armaturen sind mit Blenden eingefasst, so dass diese ohne Reflektionen auch bei schneller Fahrt gut ablesbar sind. Alle Funktionen an Bord sind bis in die Details zu Ende gedacht und mit wenigen Handgriffen leicht zu bedienen.

Der Fahrersitz ist höhenverstellbar, um 360 Grad schwenkbar und nach vorn und hinten verschiebbar. Die Sonnenliege auf dem Heck ist ausreichend groß und sehr einfach auf 1,75 m verlängerbar: Man zieht die Rückenlehne heraus, legt sie auf die Armlehnen und knöpft diese mit Druckknöpfen an der Sonnenliege fest. Alle Sky-Lederbezüge sind doppelt vernäht. Der Beifahrersitz an Backbord ist in die seitliche Bank integriert, die Lehne mit nur einem Griff zu einer Liege umklappbar. Unter der Bank befinden sich ein weiteres Staufach und das herausziehbare Kühlfach.

Tribut an den flachen Rumpf
Die Schlupfkajüte ist mit nur 55 cm Höhe allerdings eher ein Stauraum und ein Tribut an den flachen Rumpf als eine ernst zu nehmende Kajüte. Doch auch hier hat Frauscher eine schlaue Lösung parat: Das Polster der Kajüte dient gleichzeitig als Sonnenliegefläche für das Vorschiff. Es fügt sich unter Deck in eine Stufe ein, so dass es dort nicht verrutschen kann. Unter dem Polster verbergen sich drei große Staufächer, deren Deckel aus Forex bestehen, einem ebenso leichten wie stabilen Verbundwerkstoff, der das Anheben in der niedrigen Kajüte leicht macht.

Ebenso leicht funktioniert auch das Anbringen des Sonnenpolsters auf dem Vorschiff. Durch die Verlängerung des Stoffs vorne und hinten hebt die Sonnenliege auch bei Höchstfahrt nicht ab, weil sie durch den Fahrtwind heruntergedrückt wird.
Neben Anzeigen, unter anderem für den Tankfüllstand, Trimm und die Motorentemperatur, gibt es am Fahrstand einen kleinen Joystick für das Bugstrahlruder. Denn wie die große Schwester Fantom verfügt auch die Mirage über ein Strahlruder, das man aber nur in engen Häfen wirklich benötigt. An Backbord befindet sich eine große Ablage mit kräftigem Haltebügel, allerdings kein Handschuhfach, in dem man Wertsachen und Handys verstauen könnte.

Die Eleganz einer Raubkatze
Ansonsten herrscht optische Eleganz allerorten an Bord: Die Windschutzscheibe ist mit einer Dicke von einem Zentimeter sehr stabil und an der Kante weich abgerundet. Neben dem Fahrersitz ist ein holzverkleidetes Seitenfach platziert. Das geölte Teak ist von hoher Qualität und hat eine besonders schöne Farbe.
Ein böser kleiner Bruder der Fantom ist unser Testboot eher nicht. Für mich ist die Mirage ein gut zähmbarer Panther: geschmeidig, schnell, stark – mit der Eleganz und Bissigkeit einer Raubkatze.
Technische Daten Frauscher 747 Mirage
Länge | 7,47 m | |
Breite | 2,50 m | |
Tiefgang | 0,50 / 0,85 m | |
Gewicht | ab 1.800 kg (ohne Motoren) | |
Motorisierung | Mercury MerCruiser 350 MAG DTS mit 300 PS (224 kW) | |
CE-Kategorie | C (küstennahe Gewässer) | |
Maximale Passagierzahl | 6 Personen |
Fahrleistungen und Tempomesswerte
Drehzahl (U/min) | Tempo (Knoten) | |
680 | 3,2 | |
1.000 | 4,4 | |
2.000 | 9,5 | |
2.500 | 19,5 | |
3.000 | 25,5 | |
4.000 | 35,5 | |
4.500 | 39,5 | |
4.950 | 43,3 |
Mehr Informationen zum Boot gibt es bei der Bootswerft Frauscher GmbH & Co. KG und bei Cantiere Nautico Feltrinelli
Mehr zu Frauscher:
Premiere Frauscher 1414 Demon Air – Kompromisslos Frauscher
Szene – Frauscher stellt Zukunftsprojekte vor