Wer ist zwischen Köln und Düsseldorf schneller am Ziel? Auto oder Elektoboot? Genauer gesagt: ein Tesla oder das auf Hydrofoil-Flügeln über die Wellen fliegende schwedische Motorboot Candela Seven. Das fliegende Schnellboot wird sich heute mit einem echten Tesla Modell 3 messen – beim Rennen auf der Rhein-Strecke zwischen Köln und Düsseldorf. Wer will, kann am Tag darauf auch selbst mitmachen.
Die Candela Seven nutzt ein innovatives Design mit Foils genannten Flügeln unter dem Rumpf, das den 25 Fuß langen Bowrider vollständig über der Wasseroberfläche fliegen lässt. Das reduziert den Wasserwiderstand des Rumpfs im Vergleich zu herkömmlichen Booten um 80 Prozent. Das Ergebnis ist eine beispiellose Reichweite von 92 km, nach Angaben des Herstellers ist das dreimal so viel wie bei anderen Elektrobooten.

Tesla ist schneller, muss aber über die Autobahn
Jetzt wird die Candela Seven gegen einen echten Tesla antreten. Am 28. Mai (Donnerstag) ist die Candela Seven bei der Sendung „auto mobil – das Vox Automagazin“ des Fernsehsenders Vox TV dabei. Hier tritt das Boot zum Rennen gegen einen Tesla Model 3 zwischen Köln und Düsseldorf an.
Das Rennen findet zwischen der Kölner Innenstadt und der Düsseldorfer Innenstadt statt. Das Tesla-Modell 3 ist zwar schneller, muss sich auf der Autobahn aber gegen den Berufsverkehr durchsetzen. Auch die Candela wird mit starkem Verkehr und Seegang auf dem Rhein zu kämpfen haben. Sie hat aber dank ihrer Hydrofoils einen Vorteil gegenüber anderen Booten.


Der Vox-Moderator, der das Tesla Modell 3 fährt, muss also vom Heumarkt in Köln zum Tesla laufen, der vier Blocks entfernt geparkt ist, während Albert Königshausen, der zweite Fernsehmoderator, zum Bootsanleger am Rheinufer sprinten wird.
„Die Entfernung beträgt 26 Seemeilen, die wir problemlos zurücklegen können“, sagt Candela-Pressesprecher Mikael Mahlberg. Der Tesla hat den klaren Vorteil, auf der Autobahn mit einer theoretischen Geschwindigkeit von 250 km/h fahren zu können. In der Realität wird die E-Limousine jedoch vermutlich durch Staus behindert – wenn auch in Corona-Zeiten vermutlich weniger heftig.
„Und einen Parkplatz zu finden ist auch in Düsseldorf nicht einfach“, hofft Mahlberg. „Albert auf der anderen Seite kann einfach mit voller Geschwindigkeit mit 55 km/h über den Rhein flussabwärts, bis er den Hafen in Düsseldorfs Innenstadt erreicht.“ Soweit der Plan der Schweden.

„Wir fliegen einfach über die Wellen“
Die Candela Seven ist das erste schnelle elektrische Motorboot mit einer Reichweite und Geschwindigkeit, die mit denen von Mitbewerbern mit fossilen Brennstoffen vergleichbar ist. float ist das in Schweden entwickelte und hergestellte Hydrofoil-Boot als erste deutsche Crew schon im letzten Sommer gefahren: Gib mir Flügel und ich schwebe – direkt am Hauptquartier der Werft in Stockholm.
Ein computergesteuertes Stabilisierungssystem macht das Boot gegen Wellen und hartes Einsetzen des Rumpfs immun – und wurde dafür in der Kategorie „Best for Future“ mit dem Best of Boats Award ausgezeichnet, den eine internationale Jury jedes Jahr Ende November auf der Boot & Fun in Berlin vergibt.

„Ein konventionelles Boot müsste bei Wellengang langsamer fahren“, erklärt Kristian Sloth Lauszus die Strategie des schwedischen Teams für das Rennen. Er ist der Chefingenieur für die Steuerungssysteme der Candela. „Aber wir fliegen einfach über die Wellen, ohne von ihnen getroffen zu werden.“ Das Herz des Antriebs bildet der Elektromotor, ein modifiziertes Deep-Blue-System von Torqeedo.
Wie das Rennen ausgeht und wer siegreich ist – Auto oder Hydrofoil-Boot – ist im Juni auf Vox TV bei „auto mobil – das Vox-Automagazin“ zu sehen. Das Ziel der Fernsehshow ist es zu zeigen, wie komfortabel die Fortbewegung per Foiling-Elektroboot auf dem Rhein sein kann, besonders wenn die Verkehrswege auf dem Land gesteckt voll sind.
Wer die Candela Seven selbst an Bord auf dem Rhein erleben möchte, kann sich für eine Testfahrt am 29. und 30. Mai in Köln – oder vom 1. bis 13. Juni in Hamburg – beim Importeur VMG Marine anmelden.