Für die Wiederbelebung ihrer First-Serie suchte Beneteau eine gute Geschichte, und fand sie vor einigen Jahren mit Seascape. Die junge Werft aus Slowenien steht seitdem für den sportlichen Teil des Segelns beim französischen Riesen. Das Fazit vorab: Die sehr lang erwartete, zehn Meter lange First 36 wird sportliche Segler begeistern. Gleichzeitig lässt die Neuheit alle jene nicht gleichgültig, denen Komfort unter Deck vor Anker wichtig ist.
Die First 36 schlägt die Brücke zwischen den Hightech-Entwicklungen des Performance-Segelns und schnellen Fahrtensegelyachten. Obwohl das 36-Fuß-Boot auch bei leichtem Wind schnelles Segeln erlaubt, ist das Boot gleichzeitig in der Lage, eine ernsthafte Regatta mit voller Crew zu segeln.
Bei unserem Probeschlag im Golf von Triest erleben wir bei leichtem Wind, zumindest für Momente, den Nervenkitzel des schnellen Segelns. Dann wenn wir die Rumpfgeschwindigkeit überschreiten und die Beneteau First 36 gleitet.
Das richtige Entwickler-Team
Doch vor der Premiere auf dem Wasser steht viel Arbeit. Die Verdrängung ist neben der Rumpfform entscheidend dafür, wie schnell ein Boot unter Segeln sein kann. Mit 4.800 kg liegt die First 36 einen Schritt vor der Konkurrenz in dieser Größe.

Ein Dream-Team kam für das Projekt First 36 zusammen. Die Konstruktion lag in den Händen von Pure Design & Engineering aus Neuseeland, bekannt für die TP52 und die IMOCA 60. Das Unterwasserschiff stammt von Samuel Manuard. Gigodesign aus Slowenien war federführend beim Thema Designforschung und Innovation. Für das Design selbst zeichnete, so wie bei der First Yacht 53 und der Beneteau Oceanis 60, Lorenzo Argento verantwortlich.

Die Koordination dieses Design- und Ingenieurteams übernahm Kristian Hajnšek. Als technischer Direktor arbeitete er mit dem Beneteau-Entwicklungsteam und dem Gründer und Miteigentümer von Seascape, Andraz Mihelin.
Generation 7 mit langer Ahnenreihe
Wofür steht die neue First 36, als jüngstes Modell der siebten First-Generation? Kurz gesagt, für das Beste aus beiden Welten: schnelles Segeln und Fahrtensegeln. „Das Wichtigste war, kein einziges überflüssiges Detail zu schaffen“, sagt Mihelin im Gespräch mit float. „Auf der First 36 gibt es nur das, was nötig ist.“
Eine Menge Entwicklungsarbeit erhielt das Cockpit, um das Boot sowohl fürs Fahrtensegeln als auch für Vereinsregatten mit Vollbesatzung und Kurztörns zu optimieren.

Bei der Regattavariante fehlt unter anderen der Cockpittisch, um den Zugang zu den drei Winschpaaren zu erleichtern. Der Umbau ist in wenigen Minuten erledigt. Die Steuerräder sind so platziert, dass bei kleiner Crew die Winschen für den Steuermann schnell und einfach zugänglich sind.


Anderenfalls ist das Cockpit mit einem großen Tisch ausgestattet. Für Törns mit der Familie oder Freunden können die Sitzbänke um zusätzliche gepolsterte Sitzplätze und mehr Stauraum erweitert werden. Auch unter Deck gibt es reichlich Stauraum zum Verstauen von Segeln und Leinen. Der größte von oben zugängliche Stauraum ist im Heck. Hier können alle Segel, die nicht gebraucht werden, verstaut werden.
Gemischtes Bild unter Deck

Und so liegt das Bad direkt neben der Vorschiffskabine. Die Konstrukteure vergleichen die Beneteau First 36 wegen der breiten Rumpfform und viel Platz unter Deck gerne mit der legendären First 40.7.
Um die Nasszelle – die kleiner ist, als bei einem Boot dieser Größe zu erwarten – wirklich funktional zu machen, ist das eingebaute Waschbecken klappbar. „Hier wurden Elemente eingesetzt, die auch im Campingbereich zum Einsatz kommen“, sagt Andraz Mihelin im Gespräch mit float.