Die Eigner haben die Wahl zwischen vier Polsterqualitäten, je zwei in Tuch und zwei in Leder, sowie jeweils fünf Farben.

Auch für die Rumpffarben, Gennaker und Decksbeläge stehen zahlreiche Varianten zur Verfügung. Es wird vermutlich nicht vorkommen, dass sich zwei identisch ausgestattete Moodys auf See begegnen.
Rollsegel nicht ganz reibungslos
Unser Testschiff war mit Mast-Rollsegel von Elvstrøm ausgestattet, das nicht ganz problemlos aus dem Mast kam. Doch als es klar lag, zeigte es einen guten Stand und einwandfreie Amwind-Leistungen. Mit 8 bis 16 Knoten Wind war es nicht möglich, die wahren Segeleigenschaften auszutesten, aber immerhin fuhr die Moody am Wind mühelos 7,6 Knoten, mit einem Schrick in den Schoten sogar 8,2 Knoten. Das entspricht bereits der theoretischen Rumpfgeschwindigkeit!
Unter Selbstwendefock – das ist der Standard – dürften die Leistungen wie üblich etwas niedriger ausfallen. Die mechanische Steuerung, eine Jefa-Anlage mit Schubstangen, ist leichtgängig und gibt ein gutes Rudergefühl. Unter den moderaten bis mittleren Segelbedingungen während unseres Testtags ließ sich das kursstabile Schiff mit den Fingerspitzen steuern. Auch bei viel Wind – den wir leider nicht hatten – dürfte der Rudergänger mit Steuern und gelegentlichem Segeltrimm nicht überfordert sein. Mit zwei Rollvorsegeln ist man praktisch jeder Windstärke gewachsen.

Bill Dixon bezeichnet seine modernen Moodys als „echte Segelschiffe“. Die Zeiten, in denen Yachten mit größerem Decksaufbau als Motorsegler einen Kompromiss für mehr Komfort darstellten, sind endgültig vorbei. Unter Maschine erreichten wir mit dem Drei-Blatt-Faltpropeller sogar 8,4 Knoten – mehr, als im Nord-Ostsee-Kanal erlaubt ist.
Was uns außerdem gefiel: Das geräumige Cockpit, die Liegefläche auf dem Vorschiff, die wirklich riesigen Backskisten, der Ankerkasten über der Vorpiek, der gleichzeitig als Sitzplatz gegenüber der Sonnenliege dient – das alles sind großzügige und funktionierende Lösungen.
Technische Daten Moody DS 41
Länge über alles: 12,52 m
Rumpflänge: 11,99 m
Breite: 4,20 m
Tiefgang: 2,14 m (oder 1,83 m)
Gewicht: 11,2 t
Masthöhe: 19,92 m (Rollmast 20.17 m)
Segelfläche: Groß 45 qm, Selbstwendefock 38 qm
Motorisierung: Yanmar-Diesel mit 57 PS (41,9 kW)
Maximale Passagierzahl: 10 Personen
CE-Kategorie: A (Hochsee)
Den britischen Konstrukteuren und dem Hanseyacht-Design-Team ist ein Schiff gelungen, an dem sich nicht ernsthaft etwas bemängeln lässt – es sei denn, man will etwas ganz anderes. Die Moody 41 DS segelt gut und leicht. Und man kann sich das Schiff dank einer Vielfalt von Ausstattungsvarianten für kalte und warme Gefilde ausrüsten.
Ein Extra-Genuss dürfte es überdies sein, an einem kalten, regnerischen Tag im Deckssalon zu sitzen, über den Hafen zu schauen und einen Tee zu trinken. Oder einen Kaffee – wenn nicht gerade wieder ein paar Bewunderer am Anleger stehen und Auskunft begehren.
Dieser Text erschien am 16. Juli 2020 erstmals auf float. Aktualisiert am 19. August 2023.