Um der Yacht im Gegensatz zu manch anderen Kleinkreuzern ein gefälliges Äußeres zu geben, ist auf Stehhöhe unter Deck verzichtet worden. Ohne Schränke, aber mit offenen Ablagen wirkt der Salon nicht beengt. Stauraum für das nötigste Equipment unterwegs befindet sich unter den Kojen.

Auch die zwei Backskisten im offenen Cockpit sollten für die notwendige Wochenend-Ausrüstung reichen. Empfehlenswert wäre auf alle Fälle der optionale Salontisch, der an der Maststütze dreh- und in der Höhe verstellbar befestigt ist.
Solide gebaut
Die Boote werden in Vinylester laminiert. Schaum wird unter Vakuum mit möglichst geringen Klebeschichtstärken eingeklebt. Das ergibt bei den Booten ein gutes Gewichts-Festigkeitsverhältnis.
Der Ausbau ist tadellos. Die Emder verstehen ihr Geschäft. Nicht umsonst wird MFH mit dem Ausbau von Schiffsrümpfen der Emder Yachtwerft Benjamins beauftragt, die dem gleichen Gesellschafter gehört. Zur Zeit arbeiten sie an einer 15,98 Meter großen BM 53, ein Berckemeyer-Entwurf. „Wir haben uns mit einer Tischlerei und einem Elektriker zusammengetan. Wenn das funktioniert, ist das sicher auch ein bisschen Werbung für uns“, blickt Regensdorf optimistisch in die Zukunft.
Komfortabel reisen
Anstatt eines leistungsstarken Sportgerätes kann aus der von uns gesegelten Tide unter Einsatz diverser Module eine kleine, komfortabel ausgerüstete Yacht werden.

Eine Komfortversion mit Schwenkkiel und in Deluxe-Ausführung mit abgeschlossener Nasszelle mit WC – ein Porta Potti unter der Vorschiffskoje täte es auch –, Pantry etc. ist gerade im Bau. Die Hundekoje böte sogar Platz für eine Kühlbox mit und ohne Kompressor.
Der Sicherheit, vor allem wenn man mit Kindern auf Tour geht, dient bei dieser Variante dann ein geschlossenes Heck. Die Selbstwendefock erleichtert vor allem im Einhandbetrieb die Segelmanöver.
Da im Cockpit im Gegensatz zur Basisvariante die Sitzduchten bis ans Heck durchgehen, kann diese, lang ausgestreckt, bspw. für ein Sonnenbad genutzt werden. Und statt der Doppelruderanlage erleichtert ein tiefes Mittelruder Manöver im Hafen vor allem dann, wenn es von der optionalen Einbaumaschine direkt angeströmt wird.
Technische Daten Tide 25
Rumpflänge: 7,50 m
Breite: 2,49 m
Gewicht: um 1.850 kg
Tiefgang: 1,60 m (Standard), 1,10 m (Komfort), 1,80 m (Sport), 0,75 bis 1,80 m (Schwenkkiel)
Besegelung: Groß 20 qm (oder als Fathead 25,4 qm), Fock 15 qm, Selbstwendefock 12,9 qm (Segelfläche am Wind: Standard 35 qm, Komfort 32,9 qm, Sport 40,6 qm)
Motorisierung: Pod-Elektromotor oder Innenborder-Diesel
CE-Kategorie: C (küstennahe Gewässer)
Preis: 77.350 Euro
Uwe Regensdorf sieht bei unserem Schlussgespräch sehr zuversichtlich auf die gesamte Tide-Familie, die auch noch aus einer Tide 34 und 36 besteht. Dem kann ich zustimmen! Die 25er segelt gut, ist sauber gebaut, trailerbar, vor allem in der Schwenkkiel-Variante, und zeitlos im Aussehen.

In ihrem Segment ist die Segelyacht aus Emden nicht unbedingt ein Schnäppchen. 77.350 Euro für ein 25-Fuß-Boot sind schon ein selbstbewusst kalkulierter Preis. Aber derart solide gebaute Boote, zumal made in Germany, sollten leicht interessierte Eigner finden.
Dieser Text erschien am 6. Juli 2023 erstmals auf float. Aktualisiert am 23. September 2023.