An Tagen wie diesen, wenn ganz oben am Himmel ein paar Sommerwölkchen schweben und einen warmen Tag ankündigen, der Wind sanft durch den fast reifen Weizen streicht und die Reiher auf dem verlassenen Steg mit der Morgengarderobe beschäftigt sind, dann überkommt die Brandenburger die Reiselust.
Das gilt besonders dann, wenn nach dem „großen“ Urlaub im Süden noch ein paar freie Tage im Kalender stehen und die Schwiegermutter freundlich anbietet, den quirligen Enkel zu bespaßen. Für Petra und Bernd Nowakowski ist das Ehrensache. Ein Ausflug auf dem Wasser steht heute auf dem Programm: Bootsfahrt im Familienboot ab Schloss Rheinsberg mit der Suncamper 30. Da fahren wir mit!
Pünktlich um 10.30 Uhr steht die Crew am Vermietsteg von Fichtner Marine im schönen Rheinsberg. Oma, Opa und der kleine Kapitän, stilecht angetan mit der Mütze eines Schiffsführers. Unser Schiff für den Halbtagesausflug über den Grienericksee zum Großen Rheinsberger See ist die SunCamper 30 Lux. Optisch fällt das Boot zum Wasserwandern gleich auf, wenn man es auf dem Wasser oder am Steg sieht. Das Familienboot erinnert an einen kleinen Bus oder ein Wohnmobil, nur dass anstelle von vier Rädern ein Rumpf ins Auge fällt.
Hell wie im Wohnmobil
In den letzten Jahren haben Bootsdesigner daran gearbeitet, bei diesem Reiseboot so viel Licht wie möglich ins Bootsinnere zu holen. Die großen, annähernd vertikal eingesetzten Frontscheiben sehen aus wie bei einem Kleinbus.
Der gesamte Aufbau beim SunCamper 30 Lux mit viel Glas und wenig GFK wirkt wie einem Wohnmobil entlehnt. Damit ist das Schwestermodell des von float getesteten großen Reiseboots SunCamper 35 ein Untersatz mit bester Aussicht für Tages- und Wochentouren.
Über das schmale Seitendeck gelangen wir einfach aufs Boot, genau genommen in das riesige Achtercockpit mit Sitzgruppe, wo es sich Käpt’n Kind sofort gemütlich macht. Zwar stört die Rettungsweste ein wenig, doch das Manöver gelingt, unserem jüngsten Crewmitglied das grellorange leuchtende Kleidungsstück als besondere Auszeichnung zu vermitteln, die ihn als höheren Rang in der Bordmannschaft auszeichnet.
Zügig findet der Vierjährige den Weg in den Salon, und dort zur wichtigsten Stelle, dem Steuerstand hinter der großen Frontscheibe. Während der Vercharterer das Boot in wenigen Minuten startklar macht, hat Opa Bernd den Skipperjob übernommen und sich mit der Maschine und dem Bugstrahlruder vertraut gemacht.
Nicht einmal die Enten fliegen hoch
Wir legen ab. Bernd steuert uns souverän mit kleiner Fahrt hinaus auf den See. Der 21 PS starke Yanmar-Diesel mit Wellenantrieb arbeitet annähernd flüsterleise. Nicht einmal die Enten fliegen hoch, sondern paddeln gemächlich zur Seite.
Erstmal schauen wir uns das Schloss von der Wasserseite aus an – wozu ist man schließlich in Rheinsberg? Am äußersten See-Ende, in der verlängerten Blickachse vom Schloss über Wasser, sehen wir auf der anderen Uferseite des Boberecken-Sees die akkurat angelegten preußischen Gärten.