Alle, die von der eigenen Superyacht träumen, sollten zuerst mal „Haus am See“ von Peter Fox hören: Da dekonstruiert der Berliner Hiphop-Star genüsslich die hochtrabenden Ansprüche, die wir alle von Zeit zu Zeit haben: „Am Ende der Straße steht ein Haus am See.“ In der letzten Strophe stellt sich alles als Tagtraum heraus. Und welches Boot liegt am Ende des Stegs?
Kann das eigene Traumboot eigentlich groß genug sein, wenn Geld, Platz, Pflegepersonal und Zeit keine Rolle spielen? Und, kann der Mensch auch mit einem kompakten Boot glücklich werden, zum Beispiel mit einer Balt 818 Titanium?
Sie ist der Gegenentwurf zur Giga-Mega-Super-Yacht mit Helideck und angedocktem U-Boot, dem Steuersparmodell mit Heimathafen auf den Kaiman-Inseln. Stattdessen: klein, aber mein. Der wohlbekannte Spruch „Reduced to the max“, also aufs Wesentliche reduziert – hier trifft er voll zu: Auf 8,48 m Rumpflänge hat die polnische Werft eine Küchenzeile, zwei Doppelkojen, eine Sitzgruppe und ein separates Bad mit Dusche untergebracht. Das alles kommt mit ordentlicher Stehhöhe in Bad und Salon.
In Werder präsentiert uns der stolze Eigner Jörg Miersch seine erste eigene Motoryacht. „Fünf Jahre lang habe ich gechartert“, erzählt der Berliner. Nun wurde es Zeit für das eigene Boot. Familie Miersch ist zu viert unterwegs. Und offensichtlich glücklich mit der Neuanschaffung, tagsüber ebenso wie nachts, wenn man unterwegs buchstäblich im Hafen liegt. Dafür gibt es eine große Frontkoje im Bug, daher in Dreiecksform, und im Heck eine Unterflur-Koje auf der Steuerbordseite.

„Das gefällt mir besonders: Viele Yachten in diesem Format haben zwar draußen große Liegeflächen zum Sonnenbaden, aber unter Deck kann man nicht stehen“, sagt Miersch, „und abends muss gewaltig umgebaut werden.“ Dabei ist auch die Balt 18 Titanium wandlungsfähig: Wann immer die größere, schon 14-jährige Tochter zwei Freundinnen mitbringt, können die in einer dritten Koje schlafen, die schnell aus der umgebauten Sitzgruppe entsteht.
1,90 Meter Stehhöhe im Salon
Die Stunde der Wahrheit schlägt auf einem Boot immer dann, wenn das Wetter mistig wird. Wo zuvor alle miteinander klarkamen, wird es bei Regen plötzlich eng und unbequem. Bei der Balt 818 Titanium überrascht der Wohnkomfort unter Deck für solche Momente: 1,90 m Stehhöhe dank des kleinen Aufbaus sind hervorragend. Der Korridor zwischen Tisch und Pantry erleichtert das Manövrieren der Besatzung.
Dazu bietet die Kochzeile nicht nur einen zweiflammigem Gas-Herd, ausreichen große Spüle und Kühlschrank sowie viele Fächer, sondern auch eine sehr große Arbeitsplatte. Eine durchgehende Fensterfront im Bug erlaubt Köcheln mit Aussicht und bringt Licht unter Deck.


Ihr Pendant auf der gegenüberliegenden Seite unterhält vier bis fünf Personen, die am Tisch sitzend nach draußen schauen können. Auch hier entsteht kein Gefühl von Beengtheit. Lediglich der Zugang zur Achterkoje verlangt zur Nacht ein wenig Geschick beim Klettern und Einfädeln, weil das Cockpit die Schlafzone teilweise zur Höhle macht.
Kinder finden das natürlich gemütlich. Die vordere Koje ist einfacher zugänglich und mit einem Vorhang abtrennbar, so entsteht hier eine Ahnung von Privatsphäre.