An die erste Liebe erinnern wir uns ein Leben lang. Und daher ist die 34-Fuß-Klasse für viele Bootshersteller das Tor zum Kunden. Diese schwimmenden zehn Meter, der Golf unter den Segelyachten, sind für viele Eigner die ersten – und damit die Planken, die lange Zeit ihre Welt bedeuten. So scheint es nicht verwunderlich, wenn alle Augen in der Branche zurzeit auf Beneteau gerichtet sind: auf die Oceanis 34.1, die gerade vorgestellt wurde.
Wenn der größte Segelyachtbauer der Welt einen Bestseller neu auflegt, schaut die gesamte Branche genau hin. Was ist also anders? Schick, schnell und vielseitig will die neue Beneteau Oceanis 34.1 sein – ein großer Anspruch, zumal Beneteau mit der noch kleineren, von uns gesegelten Oceanis 30 Maßstäbe gesetzt hat.
Als Nachfolgerin der beliebten Oceanis 35.1 soll das neue Schiff eine Lücke in der Reihe der Oceanis-Fahrtenyachten wieder schließen. Dabei ist das Boot entgegen aller Erwartungen gar nicht kleiner geworden: Während die 35er in der Gesamtlänge auf 10,45 (inklusive des Anker-Trägers) kommt, streckt sich die neue 34er auf 10,77 Meter. Bei der reinen Rumpflänge hat die neue Yacht drei Zentimeter weniger.
Seit 2019 hat der französische Branchenriese Beneteau mit der 51.1, 46.1, 30.1 und 40.1 seine Oceanis-Serie erneuert. Nachdem mit der 34er der Lückenschluss erfolgte, fehlt wohl nur noch die 38.1. Wurde die 35, seit 2014 im Programm, noch vom Konstruktionsbüro Finot/Conq entworfen, zeichnet für das neue Boot Marc Lombard verantwortlich.

Der Designer hatte bereits der Oceanis 40.1 ein auffallend sportlicheres und dynamischeres Leistungsprofil verpasst, als es ihre Schwestern haben. Sein neuestes Werk ist dagegen etwas schmaler als der Vorgänger, aber vor allem im Vorschiff fülliger und fällt hinten breit aus. Das schafft vor allem mehr Platz unter Deck, geht aber nicht auf Kosten der Performance.
Stärkere Kimmung macht mehr Dynamik
Um dem dynamischen Ansatz Ausdruck zu verleihen, ist die Wasserlinie durch eine stärkere Aufkimmung, dem Ansteigen des Bootsbodens bis zum Bereich der Kimm, durchgängig schlank gehalten. Sie wird im Vergleich zum Vorgängermodell aber nicht nur schlanker, sondern auch leichter sein und zugleich mehr Segelfläche haben.
Die schlanke Wasserlinienlänge, ein geringerer Krängungswinkel und ein Rumpf, der durch die Kimm bei Lage stabilisiert wird, wird zusätzlich den Komfort unter Segeln erhöhen.

Nauta Design hat für diese Generation der Oceanis-Yachten ein unverwechselbares Designkonzept entworfen, dessen Grundrisse den Komfort, die Benutzerfreundlichkeit, helle Innenräume und mehr Bewegungsfreiheit in den Vordergrund stellen.
Doppelsteuer in der Grundausstattung
Im Standard ist die 34.1 mit einem konventionellen 31-Quadratmeter-Großsegel und einer 18 Quadratmeter großen Selbstwendefock ausgerüstet. Es ist die übliche, perfekte Konfiguration für das Segeln zu zweit oder für die Mitnahme einer noch unerfahrenen Crew. Wer es noch einfacher haben möchte, bestellt den Mast mit Rollreff und beschränkt so das Manövrieren mit Leinen auf ein absolutes Minimum.

Das First-Line-Performance-Rigg wird dann allen denjenigen angeboten, die das Maximum aus der Yacht rausholen wollen. Doppelsteuer sowie Doppelruder sind natürlich selbstverständlich. Noch vor wenigen Jahren hätten wir uns das nicht träumen lassen.