Wer einen ruhigen Tag auf dem Wasser verbringen will, sollte einfach ein Boot kaufen. Wer auch einen unruhigen Tag so richtig genießen will, ist mit einer Parker gut beraten. Jetzt haben zwei neue Modelle Premiere, die beide für sich eine Facette der Parker-Welt widerspiegeln: die Parker 780 Escape und die Parker 760 Sedan.
Parker Poland baut seit den frühen 1970er-Jahren Boote: Anfangs Festrumpfschlauchboote, dann mehr und mehr „richtige“ Motorboote. Erst als Auftragnehmer, aber schon lange unter dem eigenen Markennamen. 23 unterschiedliche Modelle, zwischen sechs und elf Meter lang, umfasst die Flotte heute.
Der polnische Hersteller kleiner Tages- und Kajütboote hat sich vor allem mit Seetüchtigkeit einen soliden Namen gemacht – und zwar reale wie gefühlte: Die in mehreren float-Tests nachgewiesene Robustheit ihrer Rümpfe verpacken die Bootsbauer nämlich in ein flottes und markantes Design, das schon beim Anblick Lust auf Abenteuer macht. Mit anderen Worten: Mit einer Parker sucht man die Stürme. Denn Sicherheit und sehr viel Platz an Bord gibt es sowieso.
Wenn das Wetter auch Kälte und Regen mit sich bringt, tendiert die Kaufentscheidung eher Richtung Parker 760 Sedan. Das Kajütboot im Stil eines Arbeitsboots ist eine Weiterentwicklung der Parker 760 Quest. Sein rund acht Meter langer Rumpf blieb für die 2022er-Version unverändert.

Auf Deck ist der Platz für die Crew erweitert worden. „Sedan“, das amerikanische Wort für Limousine, sagt es bereits: Die Werft hat das Dach verlängert. Außerdem lässt sich mit einem Camperverdeck das komplette Cockpit abschließen und zur Wohnfläche umwidmen. Damit verfügt die Sedan im Verhältnis zur Quest über vier Quadratmeter mehr Wohnraum. Das erhöht die Nutzbarkeit für unterschiedliche Einsatzzwecke beträchtlich – von A wie Angeln bis Z wie Zusammen-mit-der-Familie-Fahren.
Technische Daten Parker 760 Sedan
Länge | 7,99 m | |
Breite | 2,55 m | |
Gewicht | 2.270 kg | |
Motorisierung | maximal 300 PS | |
Maximale Crewgröße | 7 Personen | |
CE-Kategorie | B/C (küstenferne/küstennahe Gewässer) |
Macht die Eigner unabhängig
Die Vorzüglichkeit der Sedan erschließt sich – ebenso wie bei der Quest – auch darin, dass sie ihre Eigner unabhängig macht: Trotz ihrer beträchtlichen Abmessungen ist sie mit einem starken Zugfahrzeug trailerbar – das Gewicht ohne Motor beträgt rund 2,2 Tonnen. Die Breite von 2,54 Meter ist niedrig genug, um mit einer Fahrbahn auszukommen.
Und auf dem Wasser zeichnet sie sich dank des Stufenrumpfs durch hohes Tempo und zugleich sparsamen Verbrauch aus, meldet der Händler Interyacht West aus Erftstadt. Hier sind beide Boote erstmals in Deutschland zu sehen.

Trailerbar ist auch die Parker 780 Escape, die als Weltneuheit erstmals auf der Boosmesse in Paris Anfang Dezember 2021 päsentiert wurde. Das Neue hat eine maximale Breite von 2,55 Meter, so dass der Straßentransport ohne Sondergenehmigung ein Selbstgänger ist.
Das 8,77 Meter lange Tagesboot – hier einige Video-Impressionen von der Messe – orientiert sich in seinem Erscheinungsbild penibel an den größeren Daycruiser-Modellen Parker 850 Voyager und 800 Cruiser.
Schafft auch Vier-Meter-Wellen
Im Cockpit des dritten offenen Motorboots, das die Werft in Ostroda nun produziert, haben bis zu acht Personen Platz. Dass auch die Parker 780 Escape weit mehr kann als bei lauer Brise an einer Boje als Badeplattform zu dienen, verdeutlicht die CE-Kategorie. Die Einstufung „B“ signalisiert, dass dieses Boot mit einer Wellenhöhe bis vier Metern klarkommt. Sie kann also auch jenseits der schützenden Küste kreuzen.
Technische Daten Parker 780 Escape
Länge | 8,77 m | |
Breite | 2,50 m | |
Gewicht | 2.100 kg | |
Motorisierung | maximal 300 PS | |
Maximale Crewgröße | 8 Personen | |
CE-Kategorie | B (küstenferne Gewässer) |

Auch die Parker 780 Escape gleitet auf einem Stufenrumpf, der im TSI-Verfahren hergestellt wird. Mit „Twin Step Infusion“ (SI) umschreibt die Werft den selbst entwickelten Herstellungsprozess, der mehrere Aspekte beinhaltet: zum einen Vakuuminfusion, was Lufteinschlüsse im GFK verhindert, aber auch Verstärkungen innerhalb des Laminats.
Im Endeffekt macht TSI die aktuellen Parker-Rümpfe sehr robust und zugleich leicht, was wiederum die Wirtschaftlichkeit im Betrieb erhöht – auch bei den neu geschlüpften und in Deutschland erhältlichen Zwillingen.