Ein ungewöhnlicher Familien-Racer? Oder eher ein kompakter Kreuzer? Das hängt ganz davon ab, aus welchem Blickwinkel man diesen mit sieben Metern Länge eher kurzen Racer betrachtet. Von der Seite oder schräg von vorn sieht die Sarch S7 mit ihrem weit nach vorn gezogenen Kajütaufbau einem 16-qm-Jollenkreuzer sehr ähnlich.
Von achtern aber wirkt die auf der Boot & Fun Berlin 2018 präsentierte Neuheit mit dem offenen Heck und der Doppelruderanlage fast wie ein echter Offshore-Racer mit französischen Genen. Damit reiht sich das Boot in unsere Lieblingsboote des Herbsts 2018 ein. Im Mai ist die Sarch S7 in Neustadt auf dem ersten Hamburg Yachting Festival zu sehen – und liegt zum Testfahren bereit. Danach wird die Sarch S7 in der Kieler Förde zum Testsegeln zur Verfügung stehen.

Warum sich mit fünf Knoten Fahrt zufrieden geben, wenn es auch zehn sein können? Das ist das ambitionierte Ziel, das sich die Werft gesteckt hat. Mehrere Faktoren tragen dazu bei, dass dieses Ziel tatsächlich erreichbar scheint: Da ist zunächst das geringe Gesamtgewicht der in Spanien entwickelten und gebauten Konstruktion, zu der ein drehbarer Flügel-Carbonmast und Alu-Hubkiel mit Bleibombe gehören.
Das flache Unterwasserschiff mit U-förmigem Heckprofil und ausgeprägten Kimmkanten bringen Stabilität. Eine in Relation zur Bootslänge beeindruckend große Segelfläche sorgt für Tempo, ebenso der weit nach vorn gestreckte Bug mit entsprechend langer Wasserlinie. In Tests schnitt die Sarch S7 entsprechend gut ab.
Performance und eigenes Bad
Einerseits haben wir es also mit einem äußerst sportlichen Kleinkreuzer zu tun. Andererseits ist die kleine Segelyacht unter Deck (siehe Video des Innenraums) so eingerichtet, dass man mit ihr auch über längere Zeit auf Reisen gehen kann. Vorhanden sind vier Kojen, eine Pantryzeile, dazu ein aufklappbarer Tisch sowie Schränke. Sehr geschickt untergebracht, dank des nach Steuerbord versetzten Niedergangs, ist die vom übrigen Geschehen abgetrennte Nasszelle an Backbord.
Damit auch fern gelegene Reviere leicht zu erreichen sind, ist die Sarch S7 so konzipiert, dass sie auch getrailert werden kann. Mit aufgeholtem Kiel liegt das Boot flach und stabil auf dem Trailer. Der Mast ist leicht und kann per Mastlegevorrichtung auch von einer Person problemlos gestellt und gelegt werden.
Als Schweizer Taschenmesser unter den Kleinkreuzern verfolgt Sarch S7 – gemeinsam mit der kleineren Herbst-Weltpremiere Sarch S6 – einen ähnlich modernen Ansatz wie die Bente 24. In Berlin sind beide Boote zum ersten Mal nebeneinander zu sehen.

Technische Daten Sarch S7
Gesamtlänge: 7,00 m
Breite: 2,49 m
Tiefgang (Hubkiel): 0,30 bis 1,70 m
Gewicht: ab 850 kg
Ballast (Alu-Kiel mit Bleibombe): 350 kg
Besegelung: Groß (17,5 qm), Fock (9,5 qm), Gennaker (35 qm)