Das Hausboot ist eine Sonderform der Mobilität auf dem Wasser. Wann liegt die Betonung auf der ersten Silbe, also wann haben wir es eher mit einer Immobilie auf dem Wasser zu tun? „La Perla“, ein neues Hausboot aus Polen, ist ein interessanter Grenzfall: Schon in ihrer Typenbezeichnung La Perla e-Vision H40 deutet sich das an. Denn die Zahl 40 steht nicht, wie bei Booten üblich, für die Rumpflänge – sondern für die Wohnfläche in Quadratmetern.
Allerdings sind diese 40 Quadratmeter auch recht flott in Fahrt zu bringen: Dafür ruht das Hausboot im Format eines Bungalows auf zwei schlanken Aluminiumrümpfen. Auf der diesjährigen Boot & Fun Inwater im brandenburgischen Werder war der Prototyp zu besichtigen.
Der 11,60 Meter lange Hausboot-Kat rollte fast zufällig aus der Auster: Die Werft hatte ursprünglich, wie Perla-Markenchef Tomasz Zygiel float erzählt, den Bau von kleinen Motoryachten mit Aluminium-Rumpf erwogen.
Zugleich erzählt er vom Werftchef, der nach einem Hausboot für sich selbst Ausschau hielt. „Doch die Werften, die er kontaktierte, sprachen von zwei Jahren Wartezeit.“ So wurde entschieden, erst einmal für den Eigenbedarf zu bauen. „Wir haben Kapazitäten, Personal, und die Ideen hatten wir auch.“ Fertig war La Perla H40.
Der Prototyp, der in Werder am Steg liegt, ist sicher bald nicht mehr im Besitz des Perla-Chefs. „Den kann man kaufen!“ Das Interesse sei groß, in der Werft nahe Breslau werden wohl bald weitere Perlen vom Stapel laufen. Fahrbereit ist der Wasser-Bungalow für zwei ab 295.000 Euro zu haben.
Auch ein Hotelkonzept existiert: Ähnlich wie es schon das Baltic Sea Resort in Kröslin auf Usedom anbietet, könnten Dutzende La-Perla-Hausboote zu einer Resort-Anlage kombiniert werden.
La Perla hat zwei Terrassen
Zwei Ideen stehen hinter La Perla: Luxus auf dem Wasser und Unabhängigkeit von externer Energie. Im Vergleich zum kompakten Caravanboat aus Hamburg wirkt das üppige Platzangebot des Katamarans im direkten Vergleich fast dekadent.
In der Konfiguration, die Zygiel und die Werftcrew in Werder vorstellen, bietet sie Platz für zwei. Wie das Caravanboat hat auch La Perla kein durchgehendes Hauptdeck, lediglich eine große Terrasse vorn und eine kleine am Heck.