Maxus ist bekannt für günstiges Segeln. Die Palette der polnischen Kleinkreuzer umfasst insgesamt acht Modelle in den Größen von 22 bis 33 Fuß Länge. Bestseller ist die von float getestete 24 Evo. Aufsehen in Seglerkreisen erregte aber die kleinere Maxus 22: Szymon Kuczyński hat damit auf sieben Metern die Welt umsegelt. Grund genug für uns, das kleine Kajütboot der Northman-Werft selbst einmal zu segeln.
Kleinkreuzer-Entwürfe um die 20 Fuß sind nicht nur bestens für Tagestouren oder ein verlängertes Wochenende geeignet, sondern auch für eine Urlaubstour zu zweit oder mit kleiner Familie. Sie lassen sich einfach trailern, bieten erstaunlich viel Raum und sind meist unkompliziert zu segeln. Im Mai diesen Jahres kam der Pole Szymon Kuczyński mit der lediglich 6,36 Meter langen und motorlosen Maxus 22 der polnischen Northman-Werft erfolgreich von einer Nonstop-Weltumsegelung zurück. Dass sie im Vergleich zum Basisangebot von Maxus kleinster Yacht erheblich umfangreicher ausgerüstet ist, versteht sich von selbst.

Die Maxus 21 hatten wir bereits einem ausführlichen Test unterzogen. Nur zwei Jahre später legte die Werft nach und präsentierte die Maxus 22 – keine gänzlich neue Konstruktion, aber eine gründliche Überarbeitung der Maxus 21. Wir sind das Boot gesegelt und haben die Veränderungen genau unter die Lupe genommen.
Ein Blick zurück: Die Maxus 21 ist zwar kein typisches polnisches Preiswunder, aber ein interessantes Angebot mit fair kalkulierten Einstiegspreis. Es bietet ein erstaunlich großes Platzangebot unter Deck und ist solide ohne nennenswerte Mängel gefertigt. Wünscht man die entsprechende Aufrüstung – mit Rollfockanlage, Mastlegevorrichtung, Außenborder sowie Wasser- und Gasinstallation – sind etwa 20 % Aufschlag zu kalkulieren.

Die Maxus 22 ist gewachsen – ein kleines Stück
Die 22er ist im Vergleich zur Vorgängerin geringfügig gewachsen – um gut zehn Zentimeter in der Länge bei gleicher Breite. Das Deck wurde überarbeitet. Der Crew steht jetzt eine Ducht zur Verfügung, wodurch man im Cockpit angenehmer und geschützter unterwegs ist. Das Heck ist weiterhin offen. Das breite Deck fällt leicht zu den Seiten ab, so dass der Rudergänger sich bei Lage entspannt in die Relingsgurte lehnen kann – die Füße gegen die Leisten oder gegen den erhöhten Deckel der im Cockpitboden eingebauten Backskiste gestemmt.

Die hohe Sitzposition ermöglicht einen freien Blick ins Vorsegel und voraus. Großschotblock und -klemme sind griffbereit auf einem Podest platziert. Die Vorschoten laufen über die Holepunkt-Einstellungen auf dem Kajütdach zu je einer Winsch und werden auf einer vorgelagerten, drehbaren Curryklemme belegt. Ist man einhand unterwegs, kann man die Schot weiter nach Luv auf die zweite Winsch umlenken, um sie dort zu belegen. Alles ist funktional und gut erreichbar. Dann geht es los – und wir gehen aufs Wasser.