Wir brauchen mehr Platz: In den vergangenen zehn Jahren stieg die durchschnittliche Wohnfläche unter deutschen Dächern um 6,5 Prozent. Auch auf dem Wasser wird mehr Fläche beansprucht, die Boote wachsen. Da verwundert es nicht, dass Jeanneau die erfolgreiche Merry-Fisher-Flotte nach vielen kleineren Modellen um ein größeres Freizeitboot erweitert: die Merry Fisher 1295. Jeanneaus Kundschaft, nennen wir sie Familie Fischer, freut sich über das gößere Platzangebot.
„Der aktuelle Trend zeigt eine wachsende Nachfrage nach Modellen von über zehn Meter Länge“, bestätigt die assistierende Pressemeldung der französischen Werft. Und auch in der Tagesboot-Linie Cap Camarat folgt Jeanneau dem ausgemachten Trend. Die 10.5 CC mit großem T-Top-Dach ist die bisher größte Yacht mit Center Console, also zentralem Steuerstand. Jeanneau spreizt sich damit auf zwei Märkten: in den Europa und den USA.
Egal ob dies- oder jenseits des großen Teichs, Familie Fischer kann nun viele große Fische verstauen. Schon bei der kleineren Schwester Merry Fisher 1095 Fly hatte float im vergangenen Jahr „viel, viel Platz“ vorgefunden. Addiert man nun die weiteren zwei Meter hinzu, muss man fast schon besorgt sein um Familie Fischer – hoffentlich finden die sich an Bord zurecht …

Drei Doppelkojen unter Deck
Am Layout der 11,92 Meter langen Yacht wird es indes nicht liegen. Es besticht durch Transparenz und Übersichtlichkeit. Über den zentralen Niedergang, ziemlich genau in Rumpfmitte, geht es in den Schlafbereich. Unter Deck sind drei Doppelkabinen eingerichtet. Die Eignerkajüte im Bug erstreckt sich fast über die halbe Rumpflänge.
Ein großes zentrales Kingsize-Bett dominiert die Szenerie, an Steuerbord gibt es einen eigenen Sanitärbereich mit separater Duschkabine. So geräumig wie an Land! Auch die Kinder und Gäste können sich in den zwei Heck-Kajüten genüsslich ausbreiten.
Allerdings müssen die bis zu vier Fischer-Crewmitglieder mit einem gemeinsamen Sanitärbereich und einer etwas kleineren Dusche auskommen. Über mehr als drei Viertel der Bordwände zieht sich ein Fensterband, das viel Licht unter Deck lässt. Als dominantes Designelement verleiht es dem Auftritt eine besondere Dynamik, ähnlich einem Rallye-Streifen.
Dort, wo es an der Steuerbordseite endet, hat sich Jeanneau einen Spezialeffekt ausgedacht. Die Bordwand ist hier, neben dem Achtercockpit, auf einer Länge von zwei Metern klappbar. Per Knopfdruck schwenkt sie außerbords und wird dann zum Balkon.
Oder zum Sprungbrett oder zur Angel-Plattform oder … Das hat uns schon bei der polnischen Galeon 400 Fly gut gefallen. So vergrößert sich auch die Wohnfläche von Familie Fischer noch einmal um zwei Quadratmeter, wenn das Boot ankert oder mit der Backbordseite anlegt.