Die Auswirkung von Grundschleppnetzen und der Suche nach unterseeischen Bodenschätzen, Überfischung, Plastikmüll, Korallenbleiche und die Versauerung des Meeres. Schon vor einem Jahrzehnt warnte er vor dem massenhaften Artensterben durch Stress, den die Meere haben.
Rogers erkennt, wie es dazu kommt, dass diese Katastrophe mit Ansage keinen großen Widerhall findet. Weil wir Menschen zu wenig von der Existenz und Bedeutung dieser maritimen Lebensräume wissen. Und weil wir oft die Zusammenhänge nicht kennen. Nicht verstehen, wie Veränderungen im Ozean Einfluss auf unseren eigenen Lebensraum haben.
Wer hat schon eine Vorstellung davon, dass 50 Prozent des lebenswichtigen Sauerstoffs von Kleinstalgen im Ozean produziert werden? Und dass diese Algen durch die Übersauerung der Ozeane bedroht sind? Dass manche Fische der Tiefsee über 150 Jahre alt werden, sich in den ersten 50 Lebensjahren aber nicht fortpflanzen? Und häufig bis dahin längst auf unseren Tellern gelandet sind?

Die Ozeane haben große Wirkung fürs Land
Ziemlich schonungslos zeigt Rogers die Probleme auf, die unser derzeitiges Handeln für das Ökosystem Meer bedeuten. Und er warnt vor den schwerwiegenden Folgen, mit denen wir in Zukunft zu rechnen haben, wenn wir unser Verhalten nicht ändern. Denn die zwei Drittel Wasser, die unsere Planetenoberfläche bedecken, haben eine viel größere Wirkung auf das eine Drittel trockenen Landes, als wir es uns vorstellen können.

Von Yeti-Krabben, leuchtenden Medusen und anderen Geheimnissen des Meeres“
Autor: Alex Rogers
dtv München
350 Seiten, gebunden
22 Euro
Für Rogers ist es als Wissenschaftler bedeutsam aufzuzeigen, welche Lösungswege und spannenden Antworten es für die derzeitigen Probleme gibt. Und auch, welche enorme Widerstandskraft gegen die Zerstörung den Ozeanen innewohnt.
Das 350 Seiten starke Buch verfällt an keinem Punkt in polemische Schwarzmalerei. „Das große tiefe Blau“ zeigt aber ungeschönt die Realität. Und ist ein Muss für alle, die das Meer lieben und mehr über die Bedeutung der Ozeane für unseren Planeten wissen möchten. Nicht zuletzt ist es ein Aufruf an uns, wie wir es zukünftig besser machen können.