Diese Motoren haben ein gutes Wort für dich übrig: Mercury Marine bringt neue Außenborder auf den Markt, die sprechen können. Wer allerdings Slam Poetry oder Shanties erwartet, muss seine Erwartungen leicht zurückschrauben. Gegenstand der mündlichen Nachrichtenübermittlung sind die aktuellen Motordaten. Per App kann man sich zum Beispiel die Betriebsstunden, die momentane Drehzahl oder den Verbrauch ansagen lassen.
Doch natürlich sind die neuen Viertakt-Außenborder des weltgrößten Bootsmotorenbauers, Teil der Brunswick Corporation, noch viel mehr – beziehungsweise weniger. Denn die fetten Jahre gehen zu Ende, was das Motorengewicht betrifft. Die US-Amerikaner, die auch ausgesprochen große Motoren bauen können, haben die neue Außenbordmotoren-Plattform signifikant verschlankt.
Rund zehn Kilogramm leichter als sein Vorgänger ist der 25-PS-Außenborder in der neuesten, jetzt vorgestellten Generation. 60 Kilogramm wiegt der Dreizylinder, das entspricht einer Gewichtsersparnis von immerhin 16 Prozent.
Die Maschine gehört zu einer Motorenplattform, die zwei Leistungsstufen umfasst. Neben der Maschine mit 25 PS gibt es einen 30-PS-Motor mit 65 Kilogramm Gewicht. Allen neuen Maschinen ist gemeinsam: Sie wiegen nicht nur weniger, sie sind auch effizienter, leiser und leichter zu bedienen.
Schleichfahrt für Profis
Der 25-PS-Motor lässt sich in der ProKicker-Variante mit niedrigerer Drehzahl fahren. Kicker nennt man in Nordamerika Motoren, die sich extrem drosseln lassen. „Auf diesen Trolling-Modus legen Profi-Angler wert. Auch diesen Einsatz hatten wir bei der Entwicklung der neuen Modelle im Blick“, erklärt John Lasschuit, Produktmanager bei Mercury Marine für Europa.
Lasschuit geht im Interview mit float weiter ins Detail: „Unter Cruising-Geschwindigkeit, die bei 1.500 bis 3.800 Motorumdrehungen pro Minute liegt, sinkt der Verbrauch um 15 Prozent im Vergleich zu den vorherigen Modellen.“ Der Grund dafür: „Die neuen Motoren haben eine effizienter abgestimmte Gangschaltung, neue Propeller, neue Hydrodynamik und eine avancierte elektronische Einspritzung.“
Zu den Verbesserungen gehört auch der neue Gasgriff, Mercury-Pinne genannt. Er ist 58 Zentimeter lang und lässt sich je nach Bedarf für Rechts- und Linkshänder-Benutzung anpassen. Auch die Fernschaltung zum Lenken vom Steuerruder aus ist möglich.
Der Motor morst ans Smartphone
Eine weitere Neuheit ist die Kompatibilität mit digitalen Endgeräten. Zumindest die Ausführungen mit Elektrostarter ermöglichen den Anschluss über die Mercury-App „VesselView Mobile“. Sie verbindet den Motor drahtlos über Bluetooth mit dem Smartphone.
Damit lassen sich technische Daten wie zum Beispiel die aktuelle Zahl der Betriebsstunden, Drehzahl, Verbrauch, Temperatur, Batterielebensdauer, Voltzahl und viele weitere Werte abrufen. Man kann sich, wie schon eingangs erwähnt, die Werte auch vorlesen lassen und über die App an den Vertragshändler weiterleiten. Die übermittelten Daten sind übrigens viel genauer als die von analogen Bildschirmen.
Vom Auslesen der Betriebsstunden bis zur Durchführung eines Ölwechsels ist es nur ein kurzer Schritt. Auch den erleichtern die neuen Außenborder: Eine Tropfschale unter dem Ölfilter hilft dabei, dass man das Schmiermittel verschüttungsfrei wechseln kann. Auch die Filter sind besonders leicht zu wechseln. Die elektronische Benzineinspritzung verhilft zu hoher Effizienz und verlässlichem Startverhalten bei jedem Wetter. Mercury Marine garantiert lebenslang wartungsfreien Ventiltrieb.
Technische Daten Mercury-Außenborder 25 / 30 PS
Hubraum: 500 ccm
Anlasser: elektrisch
Lenkung: Pinne / Fernsteuerung
Schaftlänge: 381 oder 508 mm
maximale Drehzahl: 5.400 bis 5.800 U/min (30-PS-Modell: 6.200 U/min)
Gewicht: 60,1 kg (30-PS-Modell 65.7 kg)
Die Motoren sind noch leiser als die Vorgängermodelle. Sie wurden mit neu entwickelten Gummihalterungen ausgestattet, die etwaige Vibrationen bei Betrieb dämpfen. Die riemenlose – und damit ebenfalls weitestgehend wartungsfreie – Lichtmaschine liefert Strom mit bis zu 17 Ampere. Das Leichtgewicht ist volle Absicht. „Die neue Lichtmaschine trägt auch zur Gewichtsreduktion bei“, ergänzt John Lasschuit.