Was ist Flexiteek und wo kommt es her?
Das Material aus dem Flexiteek besteht, heißt Polyvinylchlorid, kurz PVC. Der auch als Vinyl-Bodenbelag bekannte Kunststoff ist sehr widerstandsfähig gegen UV-Strahlen und Salzwasser. Er kann durch Erhitzen in jede denkbare Form gebracht und beliebig eingefärbt werden.
Extrusion heißt das Verfahren, das auch bei Flexiteek seine Anwendung findet. Über spezielle Düsen kann das geschmolzene Material in Platten mit unterschiedlichen Farben und Breiten geformt werden. Beim Extruieren wird das Material in Fasern aufgetragen und bekommt so seine teakähnliche Haptik. Das Material ist sechs Millimeter dick und mit 6 kg pro Quadratmeter ähnlich schwer wie echtes Teakholz.
Das Alleinstellungsmerkmal von Flexiteek ist, dass die eingearbeitete Faseroptik immer in Längsrichtung zeigt und so dem Deck am Ende sein natürliches Aussehen verleiht. Ein weiterer Vorteil des Extrusionsverfahrens ist, dass sich beliebig lange Decks herstellen lassen. So können auch 30-MeterYachten mit nahtlosem Stabdeck belegt werden – mit genauer Farbkombination und Verlege-Art auf Wunsch.
Produziert wird das synthetische Deck nicht nur im Hauptwerk in Schweden. Es gibt auch Produktionsstandorte in England, USA und Australien.
Ein Baum für jeden 10. Quadratmeter
Der ökologische Schaden durch das Abholzen der Teakwälder in Südostasien ist enorm. Flexiteek will sich nach eigenen Angaben künftig für die Wiederaufforstung dieser Regionen einsetzen. Jetzt, zum 20-jährigen Bestehen des Unternehmens, erklärte von Flexiteek, die Arbeit der britischen NGO World Land Trusts zu unterstützen. Diese Umweltschutzorganisation setzt sich weltweit für den Schutz und die Renaturalisierung von Wäldern und Naturgebieten ein.
Flexiteek spendet für jeden zehnten Quadratmeter verkauftem Decksbelag einen Baum, sagt dazu Flexiteek-CEO Tomas Gustafsson. Bei 80.000 Quadratmetern Kunststoff wären das aktuell 8.000 Bäume jährlich – mit einem Gegenwert von etwa 50.000 Euro. Auch eine nachhaltige Produktion der synthetischen Decks hat der Hersteller im Blick. Die Produktionsreste werden bei Flexiteek in Pellets geschreddert. Das wird anschließend dem Rohmaterial wieder beigefügt.
Mit Ökostrom und Reststoffverwertung
Für die Produktion in Schweden verwendet Flexteek nach eigenen Angaben Strom, der zu 100% rückverfolgbar ist und nicht aus fossilen Brennstoffen gewonnen wird. Wie die genaue CO2-Bilanz für Flexiteek im Detail ausfällt, konnte uns der Hersteller nicht sagen.
Bleibt noch die Entsorgung von Flexiteek-Decks: Zwar kann PVC recycelt werden, aber ob das beim Abwracken der Yacht oder der Erneuerung des Decks auch passiert, ist letztlich dem Endkunden überlassen – und ist damit mit Fragezeichen zu versehen. In jedem Fall ist es besser, auf das echte Tropenholz zu verzichten und den künstlichen Nachfolger zu wählen. Warten wir also gespannt auf die künftige Entwicklung – vielleicht vom Glasfaserkunststoff GFK zum Naturfaserkomposit.