Er kam heute Morgen an. Der Paketbote überreicht mir das Paket. Ich öffne es gespannt: Und da liegt er mit Brief und Siegel, eingeschlagen in weißem Papier, gebettet in einen Baumwollsack. Er heißt Hoody, ist leicht und marineblau und der Neue von Rymhart. Kennengelernt haben wir uns auf der Boot & Fun in Berlin.
Wer jetzt einen neutralen Pressetext erwartet, sollte hier aufhören zu lesen. Denn ich bin eindeutig befangen, seit ich in der Strickerei in Stade Karl Siegel traf und seine Troyer kennenlernte. Einen nahm ich gleich mit. Seit drei Jahren sind wir im Winter unzertrennlich. Gerade hat er einen schlimmen Mottenüberfall in meinem Schrank schadlos überstanden. Gott, war ich froh. Wahrscheinlich lag’s am Lavendelduftsäckchen, das am Bügel baumelt. Nun hat der Dicke einen dünnen Bruder bekommen. Und der ist ein echter Halbstarker.

Ich habe ihn gleich angezogen. Er ist eng anliegend und ganz weich. Seine Struktur ist anders als der dicke Troyer mit dem Perlfangmuster. Der Neue ist nicht gestrickt, sondern gewalkt. Er kratzt nicht auf der Haut – was ich gar nicht leiden kann –, denn er ist aus feiner Merinowolle.
Bei Rymhart (friesisch: weites Herz – klarer Horizont) wird gerne entwickelt und experimentiert. Mit Garnen, Strickmustern, Stricktechniken, Bündchen, Kapuzen. Karl Siegel hat an seinem ersten Troyer Monate gearbeitet, bis der so war, wie der erfahrene Strickmeister ihn wollte. Dann wollten ihn alle. So entstand vor 10 Jahren die Marke Rymhart.

Zuvor noch eine Damenstrickerei mit gediegenen Mustern, ist die Fertigung jetzt ganz umgestellt und strickt nur Troyer, Shirts und Mützen aus bester Merinowolle. Sonst nix. Weil die Marke unverkennbar bleiben soll und es in erster Linie auf die Qualität ankommt. Und die erkennt man nicht nur am Logo auf dem Zipper, sondern an der guten Verarbeitung und den ausgefuchsten Details. Nach drei Jahren ist mein Troyer wie neu. Kein Pilling, kein Leiern, keine ausgefransten Bündchen. Vielleicht ist er sogar für immer.
Zwei Garnstärken verstrickt
Für den leichten Hoodie haben die Stader zwei Garnstärken zu einem Stoff verstrickt, der damit zwei unterschiedliche Seiten erhält, eine innere und eine äußere. Durchs Waschen in der Maschine wird die äußere Schurwollseite gewalkt und verdichtet. Die Innenseite aus extrafeinem Merinogarn bleibt unverändert glatt und weich.
Und das Gute: Er wiegt nur die Hälfte der reinen Schurwolljacke. Und eine neue Farbe gibt es bei den Hoodies auch: ein sandiger Beige-Ton, den sie Trüffel nennen. Auch die Form ist neu: Da der leichte Hoodie aus gewalktem Stoff gemacht ist, hat er mehr Linie und formgebende, sichtbare Quernähte auf Brust und Rücken.

Meine neue Jacke kommt mit aufs Boot. Dafür habe ich sie bestellt. Denn meine Erfahrung ist, dass sie echt warmhält, ganz wenig Wind durchlässt und man darunter nicht schwitzt. Dieser neue Hoodie passt sogar noch besser unters Ölzeug, wenn das Wetter richtig fies wird.
Den leichten Hoody gibt es hier.
Eine Kapuze hat diese neue Jacke übrigens auch. Die ist innen besonders weich. Und wenn ich den Reißverschluss bis oben hochziehe, habe ich gleich noch den Schal gespart. Habe ich eigentlich die warmen Seitentaschen schon erwähnt? Sie denken eben an alles.