Welcher Wassersportler träumt nicht davon: Abends mit dem letzten Sonnenlicht in einen überfüllten Yachthafen einlaufen, zielsicher eine freie Box ansteuern, festmachen und den Anlegeschluck genießen? Um garantiert einen freien Liegeplatz in einem Hafen zu finden, muss man teilweise bereits mittags einlaufen, was die zur Verfügung stehende Zeit fürs Segeln deutlich reduziert. Wie wäre es also, wenn man bereits beim Auslaufen oder unterwegs einen Liegeplatz verbindlich buchen könnte, der dann mit einem schönen roten Schildchen reserviert auf einen wartet? Die Harba App soll das möglich machen.
Zugegeben: Die Idee ist nicht unbedingt neu. Es gibt bereits mehrere Portale und Lösungen, die genau in diese Richtung gehen. Spontan fallen einem da sicherlich Dockspot oder auch die Bluewater App ein. Mit Harba gibt es nun einen weiteren Anwärter in diesem Umfeld. Einen, den man sich für die nächste Saison einmal genauer anschauen sollte.

Der Initiator von Harba ist Däne und heißt Christian Elkrog. Im Sommer 2014 kam er durch Beobachtungen in einem Yachthafen auf die Idee zu der App. Er stellte dabei folgende drei Hypothesen auf:
• Es ist ziemlich mühsam, in Yachthäfen die Gebühren zu zahlen.
• Es ist schwierig bis unmöglich, Liegeplätze im Vorfeld zu buchen.
• Es ist möglich, eine App zu entwickeln, die die beiden Problemfälle löst.
Damit war die Idee für Harba geboren. Der Weg bis zum eigentlichen Launch stellte sich als schwierig dar. Über eine Befragung von Seglern fand Christian heraus, dass das Buchen das eigentliche Feature wäre, das sich die Segler wünschen. Auf der anderen Seite standen die Hafenmeister, die meist über keinen direkten Zugang zu digitalen Lösungen verfügen.
Was aber nützt eine App, wenn kein Hafen sie unterstützt? Christian fand Unterstützer für sein Start-up und es gelang ihm, einen Vertrieb aufzubauen, sodass im Mai 2016 die ersten 22 Häfen an den Start gingen. Im Jahr darauf waren es bereits 91.


Einfach und sicher
Wie aber genau funktioniert Harba? float hat sich die App angeschaut und ausprobiert. Soviel vorweg: Sie ist wirklich einfach und intuitiv. Beim Öffnen präsentiert sich eine Landkarte – zentriert auf die aktuelle Position – mit allen „Harba-Häfen“, sprich: Den Hafenbetreibern, die Harba unterstützen. Dank dieser Funktion findet man die entsprechenden Häfen in der Nähe sehr einfach.


Ein Tippen auf den Hafen öffnet ein Informationsfenster, und man kann sich entweder über die Hafeninfrastruktur informieren oder direkt in die Buchung eines Liegeplatzes einsteigen. Über entsprechende Piktogramme erfährt man auf den ersten Blick, welche Einrichtungen der Hafen zu bieten hat.


Entscheidet man sich für die Buchung, werden die für die jeweilige Hafengebühr nötigen Informationen abgefragt und anschließend der Bezahlprozess (via Kreditkarte) in die Wege geleitet.


Als Abschluss erhält man von der Harba App eine Buchungsbestätigung mit Nennung des gebuchten Liegeplatzes. Auf Seiten des Hafenbetreibers kann nun die gebuchte Box von grün auf rot geswitcht werden, denn sie ist reserviert und bereits bezahlt.
Das wird die Zukunft sein
Harba erhöht so die Planungssicherheit für Hafenmeister als auch für diejenigen, die mit ihrem Boot unterwegs sind. Generell wird das vermutlich die Zukunft sein. Man bucht frühzeitig seinen Liegeplatz und kann entspannt spät abends ankommen. Die Sicherheit, eine freie Box zu finden, ist gegeben.
Auch sicherheitstechnisch glänzt die App. Sie erfordert lediglich einen Zugriff auf den Speicher und Standort. Ein illegaler Datentransfer ist damit eher unwahrscheinlich.
Die App ist kostenlos und verfügbar für Android im Google Play Store, für iOS-Geräte im Apple App Store.
Ein Kommentar
Irgendwie komisch, die meisten Segler wünschen sich einen Hafenmeister statt einem Automaten, weil das persönlicher ist. Gleichzeitig wollen sie per App ihren Liegeplatz verbuchen? Wahrscheinlich kommt man demnächst abends in den Hafen und alles ist frei aber vorreserviert. Und der Hafenmeister eilt dann nur noch durch um Schildchen umzudrehen.