Docksense Alert ist ein echter Fortschritt für große Yachten in engen Häfen. float berichtete im vergangenen Frühjahr über die elektronische Einparkhilfe von Raymarine, die das Anlagen zum Kinderspiel macht. Vom Prototyp, den wir in Südfrankreich selbst ausprobieren, bis zum fertigen Produkt war es noch ein gutes Stück Weg. Jetzt wird das erste Kundenboot mit Docksense ausgerüstet.
Zum ersten Mal bietet eine Motoryachtwerft eine Baureihe mit dem kamerabasierten Sicherheits-Assistenten an: Monte Carlo Yachts, ein Teil der Beneteau-Werftgruppe, installiert Dock Sense Alert auf ihrer neuen Megayacht, der Monte Carlo MCY 76 Skylounge.
Auf Kundenwunsch eingebaut
Durch den Docksense Alert verfügt die MCY 76 Skylounge über den ersten intelligenten Anlegeassistenten mit Objekt- und Bewegungserkennung. Auf Kundenwunsch – denn von der Stange gibt es das Produkt noch nicht – arbeitete Raymarine mit den Designern von Monte Carlo Yachts zusammen, um eine Docksense-Alert-Variante mit fünf Kameras zu installieren. Gefertigt wird alles auf der Werft in Monfalcone in Italien.
Der Anlege-Assistent hilft dem Skipper, mit der groß echt großen MCY 76 Skylounge so anzulegen, dass das Boot niemals kollidiert. Das verhindert die Elektronik. Dock Sense Alert ist vollständig in das Raymarine Axiom XL System der MCY 76 Skylounge integriert. Es erweitert nicht nur die Anlegeperspektive für den Skipper, sondern verschafft auch ein verbessertes Sichtfeld rund um die gesamte Yacht herum.
Wie ein Parkpiepser im Auto
Droht eine Kollision mit einem festen oder schwimmenden Objekt, nimmt Dock Sense Alert diese Bewegungen und Objekte wahr und warnt den Skipper mit intelligenten akustischen und optischen Alarmen. Es funktioniert ähnlich dem Parkpiepser beim Pkw, was den gesamten Anlegevorgang erheblich erleichtert. Und es geht noch weiter: Mit Marine-Tageslicht-Videokameras lässt sich das Multifunktionsdisplay in ein leistungsfähiges Video-Beobachtungssystem verwandeln.
Die Kameratechnologie kommt vom Schwesterunternehmen Flir. Die US-Firma, die unter anderem durch Thermokameras bekannt wurde, hatte Raymarine vor einigen Jahren übernommen. Das war durchaus ein Gewinn für beide Seiten – ein Ergebnis davon ist das neue Anlegesystem.
Wer sich beim Anlegemanöver nicht komplett darauf verlassen will, aber uneinsehbare Stellen an Bord hat: Mit Marine-Tageslicht-Videokameras lässt sich das Multifunktionsdisplay in ein leistungsfähiges Video-Beobachtungssystem verwandeln.
Chris Jones, der im Süden Englands an der Entwicklung von Docksense beteiligt ist, spricht es gegenüber float aus: „Wenn man als Paar eine schlechte Erfahrung beim Anlegen gemacht hat, vergeht die Lust am Bootfahren schnell bei dem Partner, der die Leinen nicht schnell genug ausbringt.“ Automatisches Anlegen nimmt Stress aus der Sache. Hafenkino könnte damit ausfallen.