Wer es immer noch nicht bemerkt hat, der weiß es jetzt. Molabos innovativer Elektro-Bootsantrieb ist „New Propulsion Technology of the Year“, also die neue Antriebstechnik des Jahres. Diesen Titel und damit verbundenen Ehrenpreis erhielt das deutsche Startup auf der Messe Electric & Marine Hybrid Expo in Amsterdam.
Molabo hat einen besonders effizienten und wartungsfreundlichen Elektromotor entwickelt. „Wir sind unglaublich stolz, den Preis zu erhalten“, sagte Adrian Patzak, Geschäftsführer von Molabo, anlässlich der Übergabe am 21. Juni 2023.
Der Preis in der Kategorie „Neue Antriebstechnologie des Jahres“ würdigt die gesamte 48-Volt-Plug&Play-Systemlösung, die das Münchener Unternehmen innerhalb der vergangenen sieben Jahre beharrlich entwickelt und auf den Markt gebracht hat. Dazu gehört der weltweit leistungsstärkste 48-V-Motor Aries 50, der seit Anfang 2023 erstmals in einem Serien-Motorboot, der Capoforte SQ 240i, serienmäßig verfügbar ist.

Hinzu kommen die dazugehörige MOLAConnect Box für die Steuerung und Anbindung der Peripherie sowie auswählbare Batteriekapazitäten und andere wichtige Komponenten für den Bootsantrieb. Mit anderen Worten: Das Gesamtpaket, das laut Hersteller dank Plug&Play-Technologie leicht implementierbar ist, hat die Jury überzeugt. Bisher gibt es den Antrieb ausschließlich als 50 Kilowatt starken Innenborder. Ein Außenborder mit der gleichen Leistung wird derzeit erprobt. Und die Skalierung auf 25 und 100 kW sei in Arbeit, erfuhr float auf der diesjährigen boot Düsseldorf.
Sichere Niedrigvolt-Technologie
Das Besondere an dem neuartigen Elektromotor von Molabo: Das System basiert auf nur 48 Volt und ist damit – anders als die vorherrschenden Antriebe – keine Hochvolttechnologie. Das erleichtert Installation, Wartung und Reparatur. Für Arbeiten am offenen Herzen von Hochvolt-Antrieben ist die besondere Qualifikation der „Fachkundigen Person für Arbeiten an HV-Systemen“ notwendig. Denn bei Fehlern droht ein tödlicher Stromschlag. Niedrigvolt-Systeme können Techniker ohne Spezialausbildung ausführen. Das dürfte die Verbreitung immens erleichtern.
Auch aufwendige Schutzmaßnahmen, die bei Hochvolt-Anlagen zwingend erforderlich sind, können beim Molabo-Antrieb entfallen. Das macht ihn billiger, leichter und wartungsfreundlicher. Die vorverkabelte MOLAConnect Box und die vorkonfigurierten Batteriebänke vom Brunswick-Batteriehersteller Mastervolt reduzieren den Installationsaufwand um die Hälfte. Molabo führt dies als Nachweis dafür, dass der Fokus des Unternehmens auf Benutzerkomfort liege.
Der Antrieb kommt über das gesamte System vom Akku bis zum Propeller auf einen Wirkungsgrad von 95 Prozent. Eine derart hohe Effizienz ist bisher nur im Hochleistungsbereich erreicht, zum Beispiel bei der elektrischen Rennsport-Serie Formel E.
Der Innovationspreis wird jährlich auf der niederländischen Messe Electric & Hybrid Marine Expo verliehen. In der Kategorie, in der jetzt Molabo als Preisträger avancierte, erhielten ihn im Vorjahr ein Konsortium bestehend aus dem Hersteller von maritimen Brennstoffzellen Genevos und dem Getriebebauer Transfluid, die einen Wasserstoffantrieb für Schiffe konzipieren. Davor wurden die schwedischen Hybridantrieb-Fähren für Stockholm Tycho Brahe und Aurora sowie die finnische Hybridantrieb-Fähre Elektra prämiert.