Die See sehen in doppeltem Sinn – darum geht es in den beiden Ausstellungen „Seestück“ und „See Stücke“ im Museum Kunst der Westküste auf Föhr. In der Gruppenausstellung nähern sich zeitgenössische Künstler dem „Seebild“. Sie interpretieren ihre Sicht auf das Meer, dessen Wahrnehmung einem stetigen Wandel unterliegt, zuletzt durch den Klimawandel.
See Stücke. Fakten und Fiktion
Die am 1. März eröffnete Ausstellung präsentiert 23 internationale Positionen, die sich mit der Wahrnehmung und Deutung des Meeres beschäftigen. Die ausgestellten Gemälde, Skulpturen, Fotoarbeiten, Videos und Installationen offenbaren Momente der Schönheit, der Irritation und des Befremdens und wollen mit der gewohnten Wahrnehmung des Sujets brechen.
Persönliche Erfahrungen und Eindrücke verbinden sich in den Werken mit politischen Bedeutungen. Was spielt sich auf und unter der Oberfläche als Folge menschlicher Eingriff ab und welche Folgen hat das für die Umwelt? Welche Rolle spielt das Meer als Brücke und Grenzraum heute?
Mit der Ausstellung „See Stücke. Fakten und Fiktion“ wird erstmals in den großen Sälen des MKdW eine umfangreiche Gruppenausstellung zeitgenössischer Kunst bis zum 7. Juni zu sehen sein. Ab dem 26. Juni 2020 wird die Ausstellung in der Alfred Ehrhardt Stiftung in Berlin präsentiert.
Seestücke – Von der Romantik bis zur Klassischen Moderne
Das Motiv der Maler und Malerinnen der Klassischen Moderne beschworen mit dem Meer einen Sehnsuchtsort, an den der Betrachter immer wieder zurückkehren möchte. Vom Naturbild, dass vielfach die stürmische See und der ihr ausgesetzten Schiffe zum thematisierte, lösten sich expressionistische Künstler und fanden zu einer subjektiven Bildsprache. Das Meer wurde zur Metapher ihrer inneren Befindlichkeiten. Für Max Beckmann symbolisierte es die Ewigkeit.
Die Werke aus der Sammlung des Museums Kunst der Westküste geben einen Überblick über die Entwicklung der Bildgattung Seestück von der Romantik bis zur Klassischen Moderne. Die Ausstellung flankiert die sinnfällig die Parallelschau „See Stücke. Fakten und Fiktion“. Gezeigt werden Werke von 28 Künstlern, wie Andreas Achenbach, Peder Severin Krøyer, Edvard Munch und Hendrik Willem Mesdag. Zu sehen ist die Ausstellung vom 1. März bis 13. September 2020.
Flankiert werden beide Ausstellungen im MKdW von Artist talks, Führungen und Workshops.
Das Museum hat sich der Kunst verschrieben, die zwischen 1830 und 1930 im Landschaftsraum entlang der Küsten von Norwegen, Dänemark, Deutschland und Niederlande entstanden ist. Das Generalthema ist dem entsprechend, Meer und Küste. Parallel dazu gibt es zeitgenössische Ausstellungen wie die Fotoausstellung Kunst an der Westküste 2019.