Weder Blätter am Baum noch Segel am Mast, aber schon ein bunter Frühjahrsstrauß in der Hand: So hat Raymarine sich auf der winterlichen boot Düsseldorf präsentiert. In der Tat gibt es vom amerikanischen Hersteller von Navigations-Elektronik eine Vielzahl an Neujahrs-Neuheiten in nahezu allen Disziplinen.
Besonders sticht hier das neue Multifunktionsdisplay (MFD) Axiom 2 Pro hervor. Es handelt sich dabei um die leistungsstärkste Serie von Kartenplottern, die Raymarine jemals entwickelt hat. Sie haben beachtliche Leistungsdaten und sind in ein gewinnendes Äußeres verpackt, das sich schnell und intuitiv bedienen lässt.
Die Qualität des Produkts spiegelt den Zustand seines Schöpfers: Raymarine hat – wie die gesamte Branche – von den vergangenen Covid-Jahren enorm profitiert: eine Zeit der Isolation, in der viele den Wassersport für sich entdeckten und Boote sowie dazugehörige Technik verstärkt nachfragten. Kurzum: „Unser Geschäft wächst”, berichtet Andrew King von Raymarine sichtlich zufrieden.
Allein auf dem Markt für Multifunktionsdisplays sonnt sich die Branche ihm zufolge in einem Wachstum von fünf Prozent. „Da liegen wir sogar leicht darüber”, so King gegenüber float. In vielen nationalen Märkten habe Raymarine bereits einen bedeutenden Marktanteil, obgleich die Mitbewerber Navico und Garmin stärker seien. „Wir sehen viel Wachstum”, sagt King.
Vertrag mit Windy soeben unterzeichnet
Offenbar auch in der Reputation: „Wir gewinnen viele Erstausrüster”, so King weiter zu float. Im vergangenen Jahr wurde ein Exklusiv-Vertrag mit dem Beneteau-Konzern unterzeichnet. Seit Anfang 2023 stattet Raymarine die Oceanis-Baureihe des weltgrößten Yachtbauers mit Kartenplottern und anderer Navigations-Technik aus.

Und schon seit längerem ist der US-Hersteller Erstausrüster für die Konzernmarken Jeanneau, Lagoon und Excess. Bereits seit 25 Jahren wird Linssen von Raymarine ausgestattet – diese Partnerschaft sei aktuell um weitere fünf Jahre verlängert worden, berichtet King. Und kürzlich wurde ein ebensolcher Vertrag mit der schwedischen Motorbootwerft Windy unterzeichnet.
Sie alle werden also die neuen Kartenplotter Axiom 2 Pro in den bereits bekannten drei Größen an Bord haben: klein mit Neun-Zoll-Display, mittelgroß mit zwölf und groß mit sechzehn Zoll Bildschirm-Durchmesser. Der günstigste in der Ausführung „Sonar” in neun Zoll kostet 2.495 Euro, für die Topversion sind 5.995 Euro fällig.
Prozessor bis zu zehn Prozent schneller
Sämtliche MFD-Varianten besitzen einen verbesserten Prozessor mit sechs Kernen. „Der Betrieb läuft erkennbar schneller ab”, so Darren Boden von Raymarine bei der Präsentation. Bis zu zehn Prozent rascher bauen sich Karten auf und schaltet die Software zwischen einzelnen Apps hin und her. Die erhöhte Rechengeschwindigkeit begünstigt auch den Ablauf mehrerer Programme zu gleicher Zeit.
Das neue All-in-One-Display reagiert noch feinfühliger auf Kommandos per Fingertipp. Im Nu lässt sich ein ganzes Potpourri an Navigations-Hilfen wie Radar mit Augmented Reality, Autopilot, Lighthouse-Karten und Wärmebild-Nachtsicht-Darstellung kombinieren. Das liefert optional eine Spezialkamera von Marinetechnik-Hersteller Flir, zu dem Raymarine seit 2010 gehört.
Das beeindruckend sensitive Display – float hat es auf der boot Düsseldorf eigenhändig getestet – soll übrigens auch bei Nässe voll nutzbar sein: Es ist mit einer speziellen, wasserabweisenden Beschichtung überzogen. „Hydro Tough” ist außerdem ölabweisend, so dass nicht jeder Fingerabdruck auf dem Display Spuren hinterlässt. Das erleichert die Reinigung.

Dreh-Drück-Regler ergänzt das Display
Bei Sonneneinwirkung soll die Reflexion auf ein Minimum beschränkt sein. Die Ergonomie hat Raymarine ebenfalls auf den neuesten Stand gebracht. Gerät und Programm sind erkennbar eine Einheit. Egal, in welche App oder virtuelle Bilge der Software man sich verirrt hat – ein Tipp aufs Display oder ein beherzter Griff am Dreh-Drück-Regler führt wieder zurück ans Tageslicht des Hauptdecks.
Ein weiterer Pluspunkt: Anders als mancher Navi-Hersteller im Automotive-Bereich übergeigt Raymarine den Touch-Hype nicht. Denn Axium 2 Pro besitzt neben dem (sehr) berührungsaktiven Bildschirm auch ein paralleles Tastaturfeld, über das sich die Bedienung intuitiv steuern lässt. Dazu gehören sogar mehrere Freitasten, auf die man sich die jeweilige Lieblings-Funktion legen kann.
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