Für eine schöne Lichtatmosphäre an Bord haben wir etwas besonders Nachhaltiges gefunden: Sonnenlicht im Einmachglas, das tagsüber im Deckel gesammelt wird. Dafür braucht es nichts außer der Sonne am Himmel. Und Sonnenlicht für das Sonnenglas gibt es ja an Bord meist reichlich. Das Glas sammelt tagsüber das Licht überall wo es ein Plätzchen findet, auf dem Tisch, im Regal oder am Haken, denn man kann es am Bügel einfach aufhängen. Je mehr Sonne es bekommt, desto länger leuchtet es als Lampe am Abend.

Man kann das Glas öffnen und es befüllen, es ist ja ein Einmachglas: Mit Muscheln, Steinen, Blüten oder was man sonst so mag, der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Nur trocken sollte es sein, also weder Marmalade noch Kompott einfüllen, die Feuchtigkeit tut der Elektrik drin nicht gut.
Kleines Kraftwerk im Deckel
Denn im Deckel befindet sich das kleine Kraftwerk, dass die Lampe so stark macht. Der Akku im Deckel des Sonnenglass wird über Solarzellen der neuesten Generation aufgeladen und vier LEDs geben angenehm warmweißes Licht nach unten ins Glas ab. Das macht eine gemütliche Atmosphäre an Bord.

Ein- und ausschalten kann man das Licht über einen magnetischen Bügelschalter, der den Kontakt herstellt. Über eine grüne LED-Leuchte wird auch der Ladestand signalisiert.
Das große Classic (mit 1000 ml Volumen) und das kleine Mini (250 ml Volumen) haben sogar eine Tag-Nacht-Automatik. Abends schaltet es sich über einen Helligkeitssensor von selbst ein und morgens, wenn es hell wird, automatisch wieder aus. So kann man das Glas einfach eingeschaltet lassen. Außer, man möchte schlafen.


Lädt sich auch bei Bewölkung auf
In direktem Sonnenlicht dauert das Laden im Sommer sechs bis neun Stunden, im Frühling und Herbst zehn bis zwölf Stunden und im Winter können es auch mehrere Tage sein. Bei bewölktem Himmel rechnet man zwei Stunden drauf. Vollständig aufgeladen leuchtet das Glas bis zu 24 Stunden.
Es gibt auch einen Micro-USB-Stecker zum Laden des Akkus mit Kabel. Ein Überladen ist nicht möglich. Der Akku ist auf mindestens 800 volle Ladezyklen ausgelegt. Bei normaler Nutzung liegt seine Lebenserwartung bei etwa fünf Jahren, sagt der Hersteller. Es gibt natürlich auch zwei Jahre Gewährleistung auf das Sonnenglas.
Entwickelt wurde das Sonnenglas in den Townships von Johannesburg in Südafrika. Der Gründer von Sonnenglas, Stefan Neubig, ist Designer, Entwickler und Fotograf. Hergestellt wird es von der Partner-Firma Suntoy. Produziert wird es von ehemals jungen Arbeitslosen aus den Johannesburger Randgebieten Alexandra und Soweto.
Das Projekt, das mit drei Leuten begann, ist inzwischen zu einem Unternehmen mit über 65 Beschäftigten herangewachsen. Die Angestellten werden über Tarif bezahlt und sind versichert. Das Unternehmen ist kein karitatives Projekt, sondern steht unter dem Motto „Trade statt Aid“.

Nachhaltig und umweltfreundlich bis ins Detail
Auch hat sich das Projekt stark dem Nachhaltigkeitsgedanken verpflichtet und ihr Sonnenglas von vornherein als Upcycling-Produkt konzipiert: Jedes Sonnenglas besteht zu mindestens 70% aus recycelten Glas- und Metallstoffen.
Für die elektronischen Komponenten bietet die Firma zudem ein Rücknahme- und Austauschprogramm an, um langfristig Elektroschrott zu minimieren. Die Verpackung besteht zu 100% aus Recyclingpapier und kommt vollständig ohne Plastik aus.
Sonnenglas Classic (Version 2019)
Maße: 17,5 cm hoch, Durchmesser 11,5 cm
Volumen: 1 Liter
Gewicht: 640 g
Leuchtdauer: 24 Stunden (nach voller Ladung)
Technische Daten
1 Solarmodul mit Li-Ion Akku und 4 LEDs. Glasbehälter mit Drahtgestell und Edelstahlschraubring, spritzwassergeschützt
Leistung: 120 mW
Lichtleistung: 15-30 Lumen, Farbtemperatur: 3500 Kelvin (warmweiß)
Effizienz: Zwei Stunden Licht je eine Stunde Ladung (Sommertag)
Preis: 34,90 Euro (29,90 Euro in der Version von 2017)
Hier das Datenblatt für alle lieferbaren Varianten.