Das Feuer eines größeren Aggregats ist kaum zu löschen, da das Löschmaterial nicht bis zum eigentlichen Brandherd durchdringt. Herkömmliche ABC-Handfeuerlöscher bleiben meist erfolglos, da Lithium-Ionen-Zellen den zum Brand benötigten Sauerstoff selbst erzeugen. Zudem verfügen die verwendeten Löschmittel über eine zu geringe Kühlwirkung, um die ablaufende Reaktion zu unterbrechen.

Mit Wasser können ausschließlich sehr kleine Geräte wie ein Smartphone unter Kontrolle gebracht werden. Gerät ein größerer Akku in Brand, kann er innerhalb weniger Sekunden die Kajüte verrauchen. Die austretenden Gase sind giftig und können beim Einatmen gesundheitsschädlich sein.
Außerdem droht große Explosionsgefahr beim Löschen mit Wasser. Beim Brand entstehen Temperaturen von über 1.500 Grad. Löschwasser wird bei solch hohen Temperaturen in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten. Dabei bildet sich in kürzester Zeit ein hochexplosives Luftgemisch, das bei Kontakt mit einer noch so kleinen Zündquelle zu einer sogenannten Knallgasexplosion führen kann.
Rat vom Versicherer
Der Schiffs-Versicherer Pantaenius lädt zur Überlegung ein, statt auf Lithium-Ionen-Batterien auf Lithium-Eisenphosphat-Batterien zu setzen. Bei denen besteht nicht die Gefahr des thermischen Durchgehens. Wer sich dennoch für einen Umbau auf Lithium-Ionen-Batterien entscheidet, sollte das seiner Versicherung mitteilen (wie auch jede andere gravierende Änderung).

Welche Besonderheiten man beim Umrüsten auf Lithium-Akkus beachten sollte, hat Dilly-Dally-Segler Jens Brambusch für float aufgeschrieben.
Wie viele Schiffsbrände auf Lithium-Ionen-Batterien zurückgehen, können die Versicherer nicht genau sagen, da Brände nur allgemein erfasst werden. Aber die Versicherer von Pantaenius haben für die letzten fünf Jahre beobachtet, dass Brandschadenfälle von 10 Prozent auf 20 Prozent aller Schadenfälle angestiegen sind, in Wert/Kosten sogar auf 26 Prozent.
Eine besondere Versicherung ist für diese Batterien trotzdem nicht nötig, durch sie verursachte Schäden werden von den Pantaenius-Policen abgedeckt. Der Pantaenius-Sachverständige Holger Flindt hat aber einen guten Rat an alle Schiffseigner, wenn er in seine Statistik guckt: „Wir raten nicht vom Einsatz von Lithium-Ionen-Batterien ab, aber zum besonders vorsichtigen Umgang. Tatsächlich entstehen die meisten Feuer beim Ladevorgang.“