Der Ölwechsel sollte bei Viertaktern jetzt erfolgen – das frische Öl konserviert den Motor besser, auch kann sich nicht durch Schwebeteilchen und Spritreste im Altöl Säure bilden, die wiederum Dichtungen angreift und Korrosion verursacht. Bei Klassikern mit Blechtank empfiehlt es sich, den Spritbehälter komplett zu füllen, so vermeidet man Rost durch aus der Luft ausfallendes Kondenswasser. Ist in einem Sekundärkreislauf Kühlwasser vorhanden, sollte dieses abgelassen werden. Alle Filter reinigen bzw. ersetzen.

Die ausgebaute Batterie kommt in einen wohltemperierten Bereich. Optimal ist es, sie an ein Ladegerät im Modus „Erhaltungsladung“ anzuschließen. War die Maschine im Salzwasserbetrieb, gründlich mit Süßwasser durchspülen. Zündkerzen entfernen und reinigen, anschließend ins Zylinderinnere durch die Zündkerzenbohrung etwas Konservierungsöl einspritzen. Den ausgebauten Motor lagert man im Trockenen am besten aufrecht. Unterlage für eventuell austretendes Restöl nicht vergessen!
Tauwerk großzügig erneuern
Auch im Rigg und Tauwerk ist das Atemholen vor dem Abmarsch ins Winterlager der ideale Moment, um alles gründlich zu erneuern. Was sich im Sommer löste, verschliss oder aus der Fassung geriet, lässt sich jetzt in aller Ruhe reparieren.
Wer Tauwerk wechselt, wenn es schon brüchig ist, handelt sorglos bis fahrlässig. Festmacher erneuert man am besten jedes Jahr. Andere Taue sind spätestens dann dran, wenn Fransen und raue Oberflächen bei Berührung zu spüren sind. Merkregel: Sobald ein Tampen ein unangenehmes Gefühl in der Hand verursacht, gehört er erneuert!
Zuletzt alle ausgefransten Enden neu brennen. Bei der Abwägung, ob die paar Meter Tau nicht doch zu teuer sind, sollte man großzügig denken: Im Zweifelsfall hängt an ein paar Hundert Euro nicht nur das Schiff, sondern auch das Leben der gesamten Besatzung. An rauem, morschen Tauwerk erkennt man den „Seelenverkäufer“.