Die Neuauflage des ursprünglichen Golden Globe Race von 1968 setzt seiner Segelkarriere die Spitze auf: nicht nur solo nonstop um die Welt, sondern solo nonstop im Wettbewerb um die Welt.

Für das Golden Globe Race 2018 ließ sich Tomy eine Replika der Suaheli bauen. Mit dem Langkieler gewann Robin Knox-Johnston das erste Golden Globe Race, nachdem sein Konkurrent Bernard Moitessier in die Südsee abgebogen war, um dem Rummel des Industriezeitalters zu entkommen.
Boot neu, Sponsor neu
Für die 2022er-Austragung des Golden Globe Race hat sich Tomy die Rustler 36 vom Franzosen Philippe Peché gekauft. Diesen Sommer hat er sich in den Niederlanden einquartiert, um mit seiner rechten Hand Dick Koopmans das Schiff für die Extrembelastungen fit zu machen. Der Bootskonstrukteur Koopmans hat vorher Extremsportler Mark Slats gemanagt, der beim letzten Golden Globe Race im Schluss-Spurt bei sieben Metern Welle gegen den Senior Jean-Luc Van den Heede den Kürzeren zog. Die Rustler wird Bayanat heißen, nach dem Sponsor von Abhilash Tomy.

Das Unternehmen aus Abu Dhabi ist auf künstliche Intelligenz im Überwachungssektor spezialisiert. Tomy fühlt sich verstanden. Bayanat will auf den Rumpf der Rustler eine Speziallackierung auftragen, deren Lichtreflektion im Wasser per Satellit gemessen wird – oder so ähnliche Science Fiction…
Die gewonnenen Daten will Bayanat nicht für den Eigengebrauch deckeln, sondern sie allen Interessenten zur Verfügung stellen. Auch Tomy ist ein großer Verfechter von „Sharing is caring“. Diese Haltung teilt er mit dem Organisator des GGR, Don McIntyre, und Captain Gugg, der 2022 erstmals antritt. Michael Guggenberger stellen wir im 🎧 float Originals Podcast vor.
Vom Boot ins Beet
Der Zeitplan bis zum Start ist eng, aber Stress macht sich Tomy nicht. Gewinnen ist nicht das oberste Gebot. Seine Mission hat er erfüllt, wenn er nur durchs Ziel kommt. Wie es nach dem Golden Globe Race für den pensionierten Offizier weitergehen wird, lässt er noch in den Sternen stehen.
Mit der Familie abhängen und endlich wieder frisches Gemüse essen nach der Astronautennahrung an Bord, ist eine Option. Letztendlich geht es darum, das richtige Alltagstempo zwischen 600 Stundenkilometern in der Luft und sechs Stundenkilometern auf dem Wasser zu finden.