Deutsche Bootshersteller wie Europe Marine, die ihre Boote auch selbst vermarkten, produzierten auch während des Shutdowns weiter – und lieferten auch problemlos aus, „da unsere Beratungen und Auslieferungen permanent unter den momentanen Schutzmaßnahmen stattfinden“, erklärt Sybille Nürnberger von Europe Marine.


Die Top 3 der Kunden-Fragen
Wann geht’s wieder aufs Wasser? fragten sich Segler und Bootsfahrer kurz vorm Start dieser Saison unabhängig davon, ob gerade ein Bootskauf anstand. Die Top 3 der Fragen potenzieller Bootskäufer in den letzten acht Wochen drehten sich vor allem uns eigene Schiff:
- Kann die Werft weiterhin produzieren?
- Bekommen wir rechtzeitig unser Boot?
- Wann darf ich kommen?
Bei größeren Schiffen, die bereits angezahlt wurden, fragten künftige Eigner jetzt verstärkt, ob ihre Anzahlung durch eine Bankgarantie abgesichert ist. Und ob das Boot durch die aktuelle Situation später teurer wird. Viel fragten auch, wo man Boot fahren darf. Viele Auslieferungen wurden kurzfristig – vom geplanten Liegeplatz im Ausland in Marinas in unseren Gewässern – umgeleitet, weil nicht sicher war, ob man im Urlaubsrevier überhaupt fahren kann.

Zuhause bleiben, online gehen
Corona fiel mitten in die Zeit des Nachgeschäfts zur boot Düsseldorf und den zumeist abgesagten Frühlingsmessen. Um die Auswirkungen der Schließungen abzufangen, hat der Handel das gemacht, was ab Mitte März die meisten Bürger taten: Zuhause bleiben und online gehen.
Fleißig wurde digital ausgerüstet und gepostet: von Social-Media-Kampagnen über Newsletter zur Aufklärung über die Lage bis zur virtuellen 360-Grad-Tour durch den realen Showroom. „Wir haben dosiert Informationen auf der Homepage und per Newsletter über unsere Produkte versendet“, sagt Richard Gründl, Mehrmarkenhändler unter anderem für Jeanneau und Zodiac im Norden.
Corona erzeugt Charme-Offensive
Die wesentliche Botschaft der stillen Wochen war: „Keinen Druck ausüben und durchatmen“, beschreibt es Nils Schürg von Blue Yachting aus Bremen. Dines Pontoppidan dazu: „Die meisten Kunden reagieren erfreut darauf, von uns zu hören.“ – auch wenn das nicht kurzfristig zu Abschlüssen führt.“


Der gesamte Stil ist achtsamer geworden, und man kann davon ausgehen, dass der übliche Kontakt zum Kunden in Zukunft anders wird. Dominik Entzminger, Chef von Boat Solutions am Ammersee, nimmt aus der Corona-Krise die Chance für einen „freundlicheren und umweltbewussten Umgang miteinander zwischen Kunde, Händler und Lieferant“ mit.