Die Arkea Ultim Challenge rast noch ihrer Entscheidung entgegen, doch die Plätze scheinen bereits vergeben. Am Morgen des 16. Februars vermeldete der führende Charles Caudrelier auf dem Ultim Trimaran Edmond de Rothschild die Rückkehr auf die Nordhalbkugel. Nach einer Rennzeit von 39 Tagen, 19 Stunden, 14 Minuten und 48 Sekunden hat er damit zum zweiten Mal den Äquator überschritten.
Nach fast 40 Tagen zum zweiten Mal über den Äquator
Rund 3.300 Seemeilen hat er noch bis zum Ziel in Brest/Frankreich vor sich. Damit ist die Rekordzeit für eine Solo-Weltumrundung schon lange in weite Ferne gerückt. Die 42 Tage und 16 Stunden, in denen Francois Gabart 2017 um die Welt gerast war, waren nach der Umrundung der Südspitze Südamerikas kaum mehr möglich. Schon mit rund einem Tag Verspätung im Vergleich zur Rekordzeit kam Caudrelier am Kap Hoorn an. Ein Sturmtief im Südpazifik hatte ihn zuvor das Tempo rausnehmen lassen. Danach bremsten Charles Caudrelier die leichten Winde aus, die er mit einem Manöver-intensiven Kurs entlang der brasilianischen Küste zu umgehen versuchte.

Die Konkurrenten, die allesamt – im Gegensatz zu Charles Caudrelier – zwischendurch Reparatur-Zwangstopps einlegen mussten, konnten den Rückstand nicht ausreichend verkürzen. Von über 3.000 Seemeilen schmolz die Distanz für den zweitplatzieren Armel Le Cléac’h auf der Banque Populaire XI zwischenzeitlich auf weniger als 1.500 Seemeilen zusammen. Doch nun ereilte den Franzosen zum zweiten Mal in diesem Rennen das Schicksal. Nach einem Schaden muss er einen Reparaturhafen anlaufen.
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Auf dem Weg den Atlantik hinunter war er wenige Tage nach dem Start in Recife in Brasilien an Land gegangen. Er hatte einen abgerissenen Bugkorb repariert und musste die obligatorischen 24 Stunden Hafenpause einlegen. Nun steuert Le Cléac’h auf Rio zu. Der Grund: Er hat mit dem Ruder des mittleren Rumpfes einen unbekannten Gegenstand getroffen und sich dabei das Ruder inklusive des T-Foils so schwer beschädigt, dass er erneut pausieren muss.

Damit scheint der Weg auf Platz 2 frei zu sein für Thomas Coville auf dem Sodebo Ultim 3. Noch mitten im Südpazifik sind die beiden verbliebenen Piloten der Arkea Ultim Challenge unterwegs. Anthony Marchand auf dem Actual Ultim 3 hat einen Rückstand zur Spitze von über 5.700 Seemeilen. Er segelt derzeit mit gedrosselter Geschwindigkeit, um einem Sturmtief aus dem Weg zu gehen.
Eric Peron auf der Adagio liegt noch weitere 800 Seemeilen zurück. Mit besseren Bedingungen könnte er etwas im Kampf um den vorletzten Platz auf See aufholen. Bereits in Kapstadt hatte der Youngster des Rennens, Tom Laperche auf dem SVR Lazartigue, wegen einer Kollision im Südatlantik die Segel gestrichen.