Drei Jahre war Michael Müller als CEO das Gesicht von Bavaria Yachts. Jetzt übernimmt der 45-jährige Marc Diening die Führung des bayerischen Segelyacht- und Motorbootherstellers. Diening kommt vom Brandschutzspezialisten Magirus, wo er in den letzten fünf Jahren als CEO die Geschäfte führte. Am 1. August 2021 folgt der Neue am Bavaria-Steuer auf Michael Müller.
Marc Diening war vor seiner Zeit bei Magirus in Führungspositionen unter anderem beim Bahnkonzern Bombardier tätig, zuletzt als Geschäftsführer des Werks in Hennigsdorf. Als Berater arbeitete der gebürtige Wuppertaler zuvor für Knorr-Bremse und die Deutsche Bahn.
Im heutigen Pressestatement zur Top-Personalie betont das Unternehmen vor allem die Kontinuität. Marc Diening sei der Richtige, um „den eingeschlagenen Kurs für Bavaria mit der nötigen Kontinuität fortzusetzen“. Dazu werde er den – einst weltgrößten – Serienboothersteller „mit seinen eigenen Akzenten in das nächste Kapitel neuer Produkte und soliden Wachstums führen“. Neue Bootsmodelle wurden heute nicht angekündigt.
Müller moderierte den Wandel
Michael Müller hinterlässt ein gut bestelltes Haus. Er hatte, nach dem Neustart mit neuem Finanzinvestor CMP vor drei Jahren, die schlingernde Serienwerft auf Kurs gebracht und seitdem auf Kurs gehalten. Erst als Marketing- und Vertriebs-Chef, seit Februar 2019 als Geschäftsführer leitete der heute 64-jährige Müller das Giebelstädter Unternehmen.

In seine Zeit als CEO fällt die Konsolidierung der Entwicklung und Produktion in Giebelstadt und die Erweiterung des Bavaria-Portfolios durch schnelle Motorboote unter zwölf Metern. Diese Boote werden heute unter dem Namen Bavaria Vida vermarktet.
Bavaria profitiert wie andere Werften vom aktuellen Boom bei Neubooten. Um eine weitere Anhebung der Stückzahlen überhaupt bewältigen zu können, suchte die Werft zeitweilig über Radiowerbung in der Region Würzburg nach neuen Mitarbeitenden für die Produktion, Technik, Qualitätssicherung und Verwaltung.
Den Rückzug des Geschäftsführers begründete der Unternehmenssprecher mit Michael Müllers Wunsch, mehr Zeit mit der Familie zu verbringen.

Am Lob für Michael Müller spart der Investor CMP nicht. Seiner Erfahrung in der Restrukturierung von Unternehmen und seinem Führungsstil sei es zu verdanken, „dass Bavaria die Wende geschafft hat und nun wieder auf einem guten Kurs ist“, so CMP-Chef Kai Brandes. Michael Müller bleibt im Beirat von Bavaria Yachts.
Ein Segler am Steuer
Bavaria Yachts fertigt mit zurzeit rund 700 Mitarbeitern in Giebelstadt bei Würzburg und bei der Firmentochter Nautitech in Rochefort Segel- und Motoryachten sowie Katamarane zwischen 30 und 57 Fuß Länge. Dass Marc Diening als neuer Mann am Bavaria-Steuer selbst Segler ist, wird ihm für seine Aufgabe sicher zu Gute kommen.