Auf unseren Beitrag Zeigt her eure Boote bekamen wir viel Post, und noch so schöne! Sarah und Matthias, zwei junge Segelaussteiger, schrieben uns diesen wunderbaren Beitrag: „Wir hatten uns entschieden, eine eineinhalbjährige Auszeit an Bord zu nehmen und zogen mit all unserem Hab und Gut auf unser Schiff Elmo. Ok, jeder von uns hat noch ein paar Kartons bei den Eltern in Deutschland stehen. Und: Aus den anderthalb Jahren sind inzwischen zweieinhalb Jahre geworden. Erst war es so schön, dass wir nicht aufhören wollten. Und dann war es so mies, dass wir gesagt haben: So können wir es nicht enden lassen!“ Hier ist, von Bord ihrer Bavaria, ihre komplette Geschichte.

Wir wollten kein Bastelboot, wir wollten unsere Zeit mit dem verbringen, wofür das Schiff gedacht ist – mit Segeln. Wollten Menschen, Länder und Kulturen kennenlernen und die Zeit gemeinsam genießen. Deshalb haben wir uns für ein Neuboot entschieden. Was unterm Strich nicht wirklich teurer war als ein junges gebrauchtes zu kaufen.

Es gibt nur wenige Dinge, die wir hinzugefügt haben: Den Solarladeregler, den Inverter und eine zusätzliche 12-Volt-Steckdose, um nicht alle Kabel in der Gegend rumfliegen zu haben. Selbst die Solarpaneele sind flexibel und werden, wenn sie nicht gebraucht werden, weggepackt. Das ist auch häufig der Grund, warum wir nicht als Langzeitsegler, sondern eher als Charterer wahrgenommen werden – manchmal sehr interessant.

An Bord ist uns der jeweils andere und unser Schiff wichtig. Man merkt schnell, worauf es ankommt, wenn man länger unterwegs ist. Es sind die Freunde und die Familie. Auch wenn wir uns nicht oft sehen und nur selten hören, fehlt es uns schon sehr, mit Leuten zu sprechen, die wir schon lange kennen. Und die uns und unsere Macken schon ewig kennen.

Der Kuckuck und die Wäscheleine
Die Wäscheleine hängt mittlerweile als Dauerlösung im Salon, denn im Herbst vorletzten Jahres war es schwer, die Wäsche draußen trocken zu bekommen. Unter Fahrt wollen wir auch nicht wie ein segelnder Wäscheständer aussehen, und so verschwindet alles im Salon. Gerade im Winter auf den Ionischen Inseln war das von Vorteil, weil uns die Luftfeuchtigkeit sehr zu schaffen gemacht hat. Jetzt haben wir unseren Luftentfeuchter. Der trocknet die feuchte Wäsche im Salon direkt mit.


Die Kuckucksuhr begleitet uns schon seit Ewigkeiten in verschiedenen Wohnungen. Der kleine silberne Anhänger von der Insel Formentera, den ich bei unserem ersten gemeinsamen Segeltörn kaufte, musste natürlich mit. Auf der Reise kommt immer wieder etwas hinzu. So wie die Federn, die ich auf dem Grundstück eines Albaners einsammelte, der auf Lefkas lebt und mir 40 (!!!) Eier von seinen Hühnern schenkte, während ich mich auf dem Nachbargelände um streunende Hunde kümmerte.

Wir achten darauf, dass es nicht zu viel Gerümpel wird. Es muss immer einen emotionalen Wert mit einer guten Erinnerung haben – dann darf es vielleicht mitkommen. Die Fotowand hat es auch schon in unserer Wohnung in Köln gegeben. Es tut gut, sich die Fotos anzuschauen und so Freunde und Familie zumindest auf Fotopapier dabei zu haben.