Das Überflüssigste, was wir dabei haben, ist die Mikrowelle. Wir können an einer Hand abzählen, wie häufig wir sie in den letzten zwei Jahren benutzt haben. Nur bei Gewitter ist sie ganz praktisch, wenn wir gerade den Auflauf im Ofen haben. Rückblickend hätten wir sie gerne durch eine Dieselheizung ersetzt. Ihr Fehlen hat uns im Winter vom Buchtenbummeln abgehalten.


Kleiner Schandfleck: die Achterschiffskabine
Eigentlich haben wir nichts zu meckern an unserer kleinen Bavaria. Nichts knarzt, man kommt überall hin, es ist superhell im Inneren. Alles ergibt irgendwie Sinn, außer die nicht vorhandenen Türfeststeller in der Vorschiffskabine und dem Bad. Das Bad ist recht großzügig, da wir die Zwei-Kabinen-Version der Bavaria Cruiser 37 unser Eigen nennen.
Dank der Sonderedition „Blue Edition“, die sich jemand auf der Messe vorbestellt hatte und nicht mehr haben wollte, haben wir eine Elektrotoilette, die wir mittlerweile auch nicht mehr missen wollen. Leider gibt es auch hier keine Haken zum Feststellen der Türe. Aber auch da kann man sich mit einem Gummiband und einem kleinen Bumper helfen.


Unser kleiner Schandfleck, wenn keine Besucher da sind, ist die Achterschiffskabine, die wir mit viel Liebe zum Kämmerchen erklären, wenn kein Besuch auftaucht. Macht man die Tür zu, ist das ganze Übel auch gar nicht mehr zu sehen!
Was nicht fehlen darf
Wir benutzen iPad und iPhone, Navionics und den Ankeralarm, auch wenn die deutsche Seglerwelt nun nach Papierseekarten brüllt. Wir navigieren elektronisch, genügend Geräte, Redundanz und Strom stehen zu Verfügung. Ich setze auch gern noch einen drauf: Wir sind bekennende Bugstrahler!

Man entwickelt doch diese Technik, damit man sie benutzt, oder? Wir benutzen zum Beispiel auch Kettenhaken von Mantus. Da der Steven recht senkrecht nach unten läuft, haben wir lange nach einer guten Zugentlastung für die Kette gesucht – und zum Glück gefunden. Selbst heftige Stürme mit viel Schwell haben wir damit abgewettert! Zusammen mit dem neuen Dinghy und dem Bootshaken ist das für uns definitiv eine der sinnvollsten Anschaffungen!


Unser Notfall-Button
In Valencia haben wir plötzlich den Motor nicht mehr anbekommen, und wir befürchteten schon das Schlimmste. Nach vielen Stunden Recherche haben wir festgestellt, dass es an einer kleinen, schwarzen MDI-Box liegt. Ein Fehler, der Volvo Penta wohlbekannt ist. Der Motor braucht diese kleine Box eigentlich nicht. Sie dient nur dazu, dass vom Cockpit aus der Magnetschalter für den Anlasser bedient werden kann.


Macht die Box allerdings Zicken, lässt sich der Motor nur noch kurzschließen – was man aber bei zwei Metern Welle und 30 Knoten Wind, mit zwei Schraubendreher bewaffnet, bestimmt nicht machen möchte! Der Mechaniker hat uns dafür einen Notfallbutton installiert.

Es ist sowieso total erstaunlich, wie wenig man wirklich braucht. Und gerade das ist es auch, was dieses Abenteuer für uns so reich macht! Zu wissen, dass all die Dinge, die man so kaufen kann, nicht ansatzweise so wertvoll sind wie die Erinnerungen, die man in seinem Herzen und Verstand trägt. Die Begegnungen mit Fremden, die zu Freunden werden, die Demut und Verbundenheit, die man unweigerlich gegenüber der Natur und deren Lebewesen annimmt.
Dass ein Boot dabei zu einem Zuhause wird, das die Seele der Menschen widerspiegelt, die darin leben, können wir definitiv bestätigen!

Mehr schön bebilderte Abenteuer von Sarah und Matthias gibt es auf ihrer Website Hallo Elmo.