Dee Caffari, die erfolgreichste Weltumseglerin der Welt, hat eine Botschaft für Greta Thunberg für ihre Überfahrt über den Atlantik. Die junge Klimaaktivistin hatte am Montag ihre Reise per Segelboot statt im Flugzeug nach New York angekündigt. Dort wird sie zum Start ihrer Reise durch Amerika vor der UN sprechen.
Dee Caffari ist begeistert vom Mut der jungen Schwedin. Die Britin hat als erste Frau solo und nonstop die Welt in beide Richtungen umsegelt – im Jahr 2006 gegen die vorherrschenden Winde und Strömungen. Für diese Leistung erhielt die heute 46-Jährige den britischen Ritterorden MBE.
Gegenüber float sagte die Ausnahmesportlerin, die sechsmal um die Welt gesegelt ist, davon dreimal nonstop: „Greta ist eine große Inspiration für viele junge Menschen, und ich danke ihr dafür, dass sie stark genug ist, um für so viele zu sprechen und das Klima und die Unversehrtheit unseres Planeten zum Thema in vielen Bereichen zu machen.“
Eine persönliche Botschaft für Greta Thunberg
Mitte August wird Greta Thunberg im englischen Plymouth an Bord der Rennyacht Malizia des Hamburgers Boris Herrmann gehen, um möglichst emissionsarm den Atlantik zu überqueren. Gegenüber float formulierte die sechsfache Weltumseglerin und Umweltschützerin Dee Caffari ihre persönliche Botschaft für Greta Thunberg:
„Greta, Du setzt dich für die Umwelt und die Wunder unseres Planeten ein. Jetzt stehst Du kurz davor, etwas zu erleben, das deine Vorstellungskraft sprengen wird. Auf der Malizia über den Atlantik zu segeln wird eine einzigartige Erfahrung sein: Du wirst endlose Horizonte mit atemberaubenden Sonnenauf- und -untergängen sehen, Meerestiere in ihrer natürlichen Umgebung erleben und die Kraft der Natur mit Hilfe modernster Technologie nutzen.“
Zu den Umständen des Lebens an Bord sagt die Profiseglerin: „Bei Boris Herrmann bist Du in guten Händen, also genieße es. Iss, trink und schlaf genug, damit Du diese Gelegenheit in vollen Zügen genießen kannst. Und denk daran, wenn Du gefriergetrocknetes Essen und den Eimer kennenlernst: Die Zeit wird schnell vergehen, und Du wirst bald wieder an Land gehen und auf diese großartige Reise zurückblicken.“
Eine Seglerin, die sich dem Klimaschutz widmet
Beim Volvo Ocean Race 2017/2018 war Dee Caffari die Skipperin auf dem Boot „Turn the Tide on Plastic“. Bei der härtesten Regatta um die Welt segelten sieben Hochleistungsyachten über acht Monate hinweg etwa 45.000 Seemeilen rund um den Globus. Dee Caffari hatte dabei unter besonderen Bedingungen Großes mit ihrem Team geleistet.
Erst vier Wochen vor dem Start stand ihr Team, in dem niemand älter als 40 Jahre war. Es bestand zur Hälfte aus Frauen und hatte damit die stärkste weibliche Beteiligung überhaupt beim letzten Volvo Ocean Race. Dee hatte es geschafft, dafür Seglerinnen und Segler aus zehn verschiedenen Ländern zusammenzuführen.
Unterwegs hatte sie mit ihrem Racer „Turn the Tide on Plastic“ in Zusammenarbeit mit dem Geomar Institut in den entlegensten Winkeln der Ozeane wichtige Umweltdaten erhoben. Teammitglied Liz Wardley entnahm während der Weltumsegelung insgesamt 75 Wasserproben an unterschiedlichsten Orten.
Die Auswertung der Daten zeigten erstmals, dass selbst an der am weitesten vom nächsten Land entfernten Stelle der Ozeane, dem sogenannten Point Nemo im Südpazifik, Mikroplastik im Meerwasser zu finden ist. Es gibt sogar Meeresmüll rund um die Osterinsel.
Dee Caffari ist außerdem Vorsitzende des World Sailing Trusts. Die Organisation wurde 2018 gegründet, um die globale Segelgemeinde zu unterstützen. Das Ziel ist, Segeln in all seinen Formen zu fördern und zu verbessern und die Gewässer zu schützen, von denen auch der Segelsport abhängt.