Die ersten Ultim-Trimarane sind in der Nacht auf Montag vor Martinique über die Ziellinie des Transat Jacques Vabre (TJV) gerauscht. Bei den Imocas entwickelt sich ein dramatisches Fernduell zwischen den Booten auf der Nord- und denen auf der Südroute: Das traditionsreiche Transatlantikrennen von Le Havre/Frankreich in die Karibik hat nach dem Stolperstart mächtig an Fahrt aufgenommen.
Angeführt wird das Rennen aktuell von der Schweizerin Justine Mettraux/Julien Villion auf der Teamwork. Mittendrin im Kampf um eine Top-Position: Boris Herrmann und Will Harris auf der Malizia, die in den Passatwinden auf das Tempo drücken.
Spannung beim Transat Jacques Vabre bleibt
Nach Einbruch der Dunkelheit erreichten Armel Le Cléac’h und Sébastien Josse auf der Banque Populaire XI am Sonntagabend den Zielort Fort-de-France auf Martinique. Mit Champagner-Dusche und Feuerwerk wurden sie in Empfang genommen. 14 Tage, 10 Stunden, 14 Minuten und 50 Sekunden waren sie für den 7.500 Seemeilen langen Kurs auf See, hatten sich dort einen wechselvollen Fight mit der SVR Lazartigue von Francois Gabart/Tom Laperche geliefert, die schließlich fünf Stunden später das Ziel erreichte.

In der Anfangsphase hatte die SVR Lazartigue das Tempo bestimmt und sich abgesetzt. Doch mit der taktisch anspruchsvolleren Passage durch den Kalmengürtel zogen Armel Le Cléac’h/Sébastien Josse vorbei.
Auf dem Kreuzkurs-Abschnitt südlich des Äquators zum Wendepunkt um die Insel Ascension herum konnten aber Francois Gabart/Tom Laperche noch einmal die besseren Upwind-Qualitäten ihres Tris ausspielen. Sie trafen die Laylines besser, sparten Weg und Manöver und setzten sich erneut an die Spitze. Doch entlang der brasilianischen Nordküste war Armel Le Cléac’h auf dem Weg zu seinem ersten Sieg beim Transat Jacques Vabre nicht zu halten.

„Es war über den gesamten Kurs sehr schnell. Heute hatten wir über lange Zeit 35 Knoten und mehr. Das Boot ist dank der Arbeit des Teams inzwischen sehr ausgereift. Nach dem Start hatten wir vor Cherbourg bis zu 40 Knoten Wind gegenan, aber das Boot war super gut. Wir waren immer im Spiel. Ich habe diese 14 Tage mit Sébastien sehr genossen. Wir hatten eine tolle Stimmung, ein tolles Gefühl an Bord. Francois und Tom fuhren nach Ascension Island an uns vorbei, aber danach legten wir zu. Mit dem Wind im Rücken wurden wir immer schneller“, berichtet Le Cléac’h.
Imoca-Flotte teilt sich auf
Während bei den Ultims, die als einzige Klasse planmäßig vor zwei Wochen gestartet waren, die Entscheidung gefallen ist, entfesselt sich in der großen Flotte der Imocas ein spannender Kampf.