Gutgelaunte Ex-Militärs tummeln sich in den Weiten der Ozeane. Schon die Helden des ersten Golden Globe Race 1968 hatten militärischen Hintergrund: Robin Knox-Johnston und Bernard Moitessier. Auch die beiden hartnäckigen Wiedereinsteiger beim Golden Globe Race 2022, der Inder Abhilash Tomy und der Australier Mark Sinclair, haben ihr Berufsleben mit der Landesverteidigung verbracht.
Vielleicht hat ihnen das den richtigen Biss gegeben, um nach der Schlappe beim GGR 2018 zum zweiten Mal anzutreten. Tomy musste nach einer lebensgefährlichen Havarie mit spektakulärer Rettung aufgeben. Sinclair entschied sich – nicht ganz so spektakulär – für ein Päuschen von 3 1/2 Jahren, um die Pocken vom Rumpf seiner „Coconut“ zu kratzen und den Proviant aufzufrischen.

Aber kaum beendete er im Mai 2022 mit dem Einlaufen in Les Sables d’Olonne offiziell seinen Golden-Globe-Törn von 2018, verkündete er seine Teilnahme am Golden Globe Race 2022.
Grauer Bart und oranger Rumpf
Damit ist er der einzige Australier neben Skippern aus Frankreich, England, Österreich, Indien und Süd-Afrika bei dieser Ausgabe des Rennens. Er bleibt seiner Lello 34 mit Aries-Selbststeueranlage treu, die er speziell für die Weltumsegelung aufgerüstet hat. Der südafrikanische Langkieler wurde 1980 gebaut, wobei sein Design schon aus den 1960ern stammt.

Der 64-jährige Captain Coconut auf seiner 42 Jahre alten Coconut, grauer Bart und oranger Rumpf – ein Abbild ungetrübter Zuversicht, das sich jeder Mann jenseits des Klimakteriums als Desktop-Hintergrund einrichten sollte.
Sinclair segelt seit Jugendtagen einhand in den australischen Gewässern. Seine Navy-Karriere hat er als Commander (darüber rangieren nur noch Captain und Admiral) nach 20 Jahren 1996 beendet. Heute steht er als Direktor der hydrografischen Abteilung des Geo-Daten-Anbieters Fugro vor.