Und überhaupt: Die Steuerverwaltung komme nur aufgrund des ungewöhnlichen Designs der Arkup 1 auf die absurde Idee einer Immobilien-Taxe. „Sähe sie wie jede andere Yacht aus, wären wir nicht in dieser Auseinandersetzung“, zitiert die Lokalzeitung Miami Herald einen der beauftragten Juristen.

Selbst verursacht also, möchte man denken – wer schön sein will, muss im Zweifel eben auch finanziell leiden. Denn, wie amerikanische Medienbeobachter leicht spöttisch anmerkten: Das Äußere des schwimmenden Steuerschlupflochs sieht ein bisschen so aus, als ob man es darauf angelegt hätte, als Immobilie erkannt zu werden. Anders gesagt: Bereits bei leichtem Wind möchte man mit dem edlen Schuhkarton nicht mehr ablegen.
Ganze schwimmende Dörfer
Arkup bietet in seinem Produktportfolio übrigens auch eine „Floating Island Series“ an. Optisch ähnlich sieht das Konzept der Silent Resorts aus. Und auch „Blue Communities“ gibt es, also ganze schwimmende Dörfer für Millionärs-WGs. Wie viele davon bereits gebaut sind und die Steuerverwaltungen der Welt beschäftigen, ist nicht bekannt.
Welches Argument am Ende entschied, ist ebenfalls unbekannt. Denn Mister Brown hatte sich tatsächlich einige Mühe gegeben, damit es nicht zum großen Donnerwetter kam. Er ließ sogar drei Angehörige der Steuerbehörde exklusiv einen Törn auf der „Arkup 1“ unternehmen.
Hat das dann überzeugt? Jedenfalls erging zu guter Letzt das hoheitliche Edikt: Arkup ist nunmehr offiziell ein „selbst angetriebenes Fahrzeug mit dem notwendigen Zubehör für Bootsbetrieb, zum Beispiel Positionslichter, Hupe, Funkanlage, Navigationseinrichtungen sowie Sicherheitsausstattung“. Schöner kann Behördensprache nicht sein.
Der Streit war teuer
Beide Seiten vereinbarten, ihre veranschlagten Kosten selbst zu tragen. Aber ob damit wirklich „die Besteuerung anderer Yachteigner verhindert“ wurde, wie Browns Anwälte sich selbst lobten? Da haben die Advokaten vielleicht einfach eine große Welle gemacht, und das ist bekanntlich Teil des Business.