Dee Caffari, eine der erfolgreichste Langstreckenseglerinnen der Welt, unterstützt Greta Thunberg. Gegenüber float formulierte die sechsfache Weltumseglerin und Umweltschützerin eine persönliche Botschaft für die junge Klima-Aktivistin. Zu den Umständen des Lebens an Bord sagt die Profiseglerin: „Bei Boris Herrmann bist Du in guten Händen, also genieße es. Iss, trink und schlaf genug, damit Du diese Gelegenheit in vollen Zügen genießen kannst.“

Greta befindet sich in der Obhut des 38-jährigen Boris Herrmann und seinem Ko-Skipper Pierre Casiraghi aus Monaco, beides sehr erfahrene Hochseesegler. Beide sind ebenfalls engagierte Klimaschützer. Mit an Bord sind ihr Vater Svante Thunberg und der Dokumentarfilmer Nathan Grossman.
„Natürlich sind die Erwartungen hoch“
Boris Herrmann im Gespräch über die bevorstehende Reise mit Greta Thunberg über den Atlantik.
Was bedeutet es für dich, dass gerade Du und Team Malizia Greta Thunberg über den Atlantik segeln?

Ich freue mich sehr darüber. Es ist auch eine große Verantwortung. Natürlich sind die Erwartungen hoch, denn die Reise soll unbedingt gelingen. Greta will unbedingt nach New York. Die Reise soll auch CO2-neutral gelingen, also ohne dass wir den Motor anschmeißen müssen. Den brauchen wir ja eigentlich nicht, aber wenn es irgendein ein größeres technisches Problem gibt, dann ist der Motor für den Notfall an Bord.
Wie wird der Tagesablauf mit den Gästen an Bord auf See aussehen?
Wir haben ja gefriergetrocknetes Essen oder eingeschweißtes Essen und den Campinggaskocher. Da kann man zwei Gerichte zur gleichen Zeit zubereiten, maximal drei. Das heißt, wir werden nicht alle gleichzeitig essen. Das ist das eine. Dann werden Pierre und ich uns abwechseln alle zwei Stunden. Wenn wir besondere Segelwechsel haben, dann werden wir uns gegenseitig wecken und diese zusammen durchführen.
Die Wachroutine ist aktuell so geplant: 2 Stunden on, 2 Stunden off – mit Dir und Pierre?
Genau, alle anderen sind frei, sind hauptsächlich am Tag aktiv und schlafen nachts. Tagsüber werden sie was über das Boot lernen und einfach versuchen, mit der Situation klarzukommen.
Wie unterscheidet sich die Vorbereitung auf diese Reise von einem Transatlantik-Rennen?
Es gibt ein paar Dinge, die jetzt spezifisch sind für diese Reise. Aber ich muss sagen: Vieles brauchen wir ohnehin: Gute medizinische Betreuung, gute Beratung und gute Wetterplanung. Wir nehmen jetzt vieles für diese Reise noch ernster, als wir es machen würden, wenn es „nur“ eine normale Regatta wäre.
Nimmst Du etwas Besonderes mit, etwas speziell für diese Reise mit Greta und Crew?
Ja, wir haben Vorhänge eingebaut für die beiden Rohrkojen Backbord und Steuerbord, so dass es ein bisschen Privatsphäre gibt. Greta und ihr Vater bekommen je eine Rohrkoje fest zugeteilt. Dort können sie sich die ganze Zeit aufhalten und können auch den Vorhang zumachen, wenn sie alleine sein oder schlafen wollen.
Ein Kommentar
Einfach Lobenswert ?