Delphia Yachts steht für „Mindful Cruising“, sinngemäß also für achtsames Reisen. Mit der Marke Delphia, die Beneteau vor einiger Zeit übernommen hat, will der französische Werftkonzern in die elektrifizierte Freizeitbootfahrt einsteigen.
Zu verdanken ist die Gestaltwandlung der einst polnischen Werft dem niederländischen Jeanneau-Manager Martin Schemkes. Er überzeugte den Konzernvorstand von Beneteau davon, dass eine eigene Marke für Elektro-Verdrängerboote ein kluger und zukunftsweisender Schritt sei.

Die ehemals polnische Marke wurde dafür umfassend überarbeitet. Der Rumpf wurde von den holländischen Yachtdesignern von Vripack an den Elektrobetrieb angepasst. Er ist jetzt so effizient, dass eine Delphia mit 25 Prozent weniger Energie betrieben werden kann. Das steigert die Reichweite des Elektroboots um ein Viertel. Als erstes Modell präsentierte die Werft unter neuer Ägide die Delphia 11, 2022 kam die Delphia 10 in vier verschiedenen Varianten hinzu.

Motorisiert werden die elektrischen Delphias mit Torqeedos Inborder-Antrieben Deep Blue. Zur Einführung der Marke bietet Delphia die Boote aktuell noch mit Dieselmotoren an. Ab 2025 sollen ausschließlich elektrisch motorisierte Boote in den Verkauf gehen.
Obwohl die elektrische Motorisierung um weit mehr als ein Viertel teurer ist, konnte Delphia bereits innerhalb eines Jahres den Verkauf von 15 auf mehr als 30 Prozent steigern. Der Trend ist klar und der Markt kommt Delphia entgegen, weiß Martin Schemkes.
Schemkes brachte die Partnerschaft auf den Weg
Der Niederländer Martin Schemkes hat viele Jahre als Sales-Manager für Jeanneau gearbeitet. Er weiß, dass für eine erfolgreiche rein elektrische Bootsmarke eine entsprechende Infrastruktur erforderlich ist.
Schemkes bringt deshalb Investoren mit Kommunen und Ländern zusammen an den Tisch. In einer Arbeitsgruppe beschäftigen sie sich derzeit mit der Frage, wie man Bootsfahrern ausreichend Schnelllademöglichkeiten zur Verfügung stellen kann.


Mit einer elektrisch motorisierten Delphia fährt man maximal fünf Knoten bei einer Reichweite von mindestens sechs Stunden. Völlig ausreichend, denn BootsfahrerInnen sind in der Regel nicht mehr als vier Stunden täglich unterwegs, hat Delphia herausgefunden. Fährt man also von einer Marina zur nächsten, lädt man die Akkus mit dem dortigen Landstrom über Nacht.