Zum Verbinden der einzelnen Leibholzstücke haben die Bootsbauer lange Schäftungen angebracht. Um sie dauerhaft zu verbinden, werden sie quer durchbohrt und zum Schluss mit Bronzebolzen verschraubt. Die Löcher dafür müssen über gute 20 Zentimeter quer in beide Holzstücke gebohrt werden, ohne nach oben oder unten wegzulaufen.
Pete macht sich über Leos Besorgnis lustig und bohrt die Löcher einhändig mit der Akkubohrmaschine, ohne dabei die Gelbzeder-Decksplanken anzubohren. Das zeugt vom lockeren Umgang und Professionalität. Ob es wirklich so einfach geht wie im Video dargestellt?
Panchos Besuch
Leos alte Freundin Pancho, die Ara-Dame, ist mal wieder zu Besuch. Sie wohnt in Sequim bei Raoul und Darleen, die der Tally Ho und Leo in der Anfangszeit ihren Hof und die Werkstatt zur Verfügung gestellt hatten, bis sich ein Nachbar über den Baulärm beschwert hatte.

Leo und Tally Ho sind dann vor einem guten Jahr nach Port Townsend gezogen. Die Umgebung scheint mit ihrer Infrastruktur wie für das Projekt geschaffen. Beide sind etwas traurig – ja, auch Ara-Damen haben Gefühle. Aber beide freuen sich umso mehr, wenn sie sich mal wiedersehen.

Zufrieden sitzt Pancho auf Ihrem Papageienbaum und sieht dem Treiben in der Werfthalle zu, während der Travel-Lift nebenan eine schöne Holzyacht abholt und zu Wasser bringt.
Wieder ein Schritt weiter
Drei Wochen sind vergangen seit dem letzten Video, in dem es auch noch viel um den Innenausbau ging. Es ist viel passiert seitdem. Am Ende dieser Episode sind die Leibhölzer und Königsplanken fest verschraubt, die Holz-auf-Holz-Verbindungen gut konserviert mit Dolfinite Bedding Compound (Königsplanken) und flexibler 3M Klebe- und Dichtungsmasse aus der Kartusche (Leibhölzer), weil in der Decks-Rumpf-Verbindung die größte Gefahr einer Leckage besteht.
Alle Planken liegen im unteren Bereich fest aneinander, von oben sieht man die Kalfatnaht (Caulking bevel), die von oben etwa 4 Millimeter geöffnet keilförmig 20 Millimeter in die Planken einläuft. Genauso um die herausragenden Schanzstützen und Samson-Pfosten herum.
Unterstützt werden die drei Bootsbauer von den Volunteers Patty und George. Die beiden haben auch das Filmen übernommen, während Leo mit Covid zu Hause bleiben musste. Was der alte Richard während dieser Episode macht, zeigt Leo uns nicht. Wahrscheinlich arbeitet er im Bauch der Tally Ho am Innenausbau weiter.
Corona zum Zweiten auf der Tally Ho
Am Ende muss auch Patty mit Covid daheimbleiben. Clifton setzt die Schanzstützen ein und muss sein Erklärungstalent unter Beweis stellen: „Hey Clifton, what are you doing?“ Das kann er und wir lernen, dass alle Hölzer zwar vor dem Einbau lackiert werden sollten, aber nicht an den reinen Holz-Holz-Verbindungen. Denn da soll die Dichtmasse direkt in das Holz einziehen können.

Als die Arbeit getan ist, steht Clifon ganz begeistert vor dem Gemeinschaftswerk. “So viel schönes Holz, das dunkle Teak und die helle Gelbzeder geben wirklich ein hübsches Deck.“
Eine Bühne für Pete
Im Mai war Leo Sampson für ein paar Wochen in seiner alten Heimat England und die Arbeiten an Tally Ho ruhten. Pete war in dieser Zeit nicht untätig, sondern hat sich mit einem eigenen Boot beschäftigt, einem Truant, ein Design aus Port Townsend. Das erste einer Serie, die in den 1980ern von der North-West School of Wooden Boat Building gebaut wurden.

Pete hat viel Arbeit investiert und nun glänzt sie wie neu und er lässt sich, stolz umringt von zwei Damen vom Travel-Lift, ins Wasser setzen. Leo ist zufrieden mit den Arbeitsschritten und verabschiedet sich mal wieder mit einem großen Dankeschön und „See You next time“.