Über sechs Jahre ist Leo Sampson Goolden mit dem Wiederaufbau der Rennkutters Tally Ho beschäftigt. In Port Townsend entsteht ein neues Schiff, ein Schmuckstück in bester Holzschiffbauerkunst nach alten (überarbeiteten) Plänen mit modernster Ausstattung, das später mal auf Abenteuer-, Forschungs- und Entdeckungsreisen gehen soll.
Für den nächsten Schritt des Refits ist der große PT Travel Lift gefragt. Die Jungs und Erica, die Klempnerin und Strippenzieherin, haben das „Mezzanine“, die Arbeitsplattform, abgebaut und die Halle ausgeräumt. Nun kommt der Kran in die Halle gefahren und nimmt den 48 Fuß (15 Meter) langen und 30 Tonnen schweren Rumpf sicher in die Gurte.
Ab geht die Fahrt der Tally Ho um die anderen Boote herum an den neuen Platz hinter der Halle, wie in der letzten Folge angekündigt. Dabei schwankt die Tally Ho, als wäre sie schon auf See, wie die Aufnahmen der an Bord montierten GoPro-Kamera zeigen.
Leo und sein Team freuen sich wie die Kinder unterm Weihnachtsbaum. Obwohl die Idee des „Mezzanine“ von Schiffszimmerer Zeal stammt, weist er es in aller Bescheidenheit von sich. Alles Teamarbeit. An dem neuen Standort wird die Arbeitsplattform hinter der Werkstatt auch gleich wieder aufgebaut.
Der schönste Tag meines Lebens
Patty und Bob der Rigger wagen sogar ein Tänzchen darauf. „Der schönste Tag meines Lebens“, freut sich der bärtige Bob. Obwohl erst wenige Monate dabei, hat er sich schon voll in das fröhliche Team eingelebt.
Bevor die Reise losgeht, schraubt Joe the Mec, der Meister der Unterdeckstechnik, mit Patty noch die letzten Auspuff-Auslässe für Maschine und Heizung an den Spiegel. Bob der Decksrigger hat auch noch zu tun. Er montiert die Backstagshaken und Relingskappenstützen an Deck und bohrt ein langes Loch für die Aufnahme des Vorstagbeschlags im schrägen Winkel durch den Vorsteven. Der Winkel muss bei dem anspruchsvollen Job genau passen. Die Bronzebeschläge kommen natürlich alle aus der PT Foundry von Pete Langley, der schon vor zwei Jahren die Bodenwrangen gegossen hat.
An ihrem neuen Platz steht Tally Ho auf einer großen himmelblauen Plane, wie alle Schiffe im Hafen, um den Boden zu schützen. Ein sichtlich erleichterter Leo erzählt, wie froh er ist, dass sie nun endlich draußen steht, auch wenn der Winter naht. Denn nun kann endlich der Mast gesetzt werden – neben den vielen anderen Restbaustellen.
Fichte und Dyneema
Dann ist der Mast endlich da. Leo hat den Masten- und Spierenbau an das Team um Robert D’Arcy vom Northwest Maritime Center abgegeben. Das Team hat ganze Arbeit geleistet. Der verleimte Mast aus Spruce (Fichte) von Touchwood ist etwa 15 Meter lang (ohne Toppstenge) und 30 Zentimeter dick.
Er glänzt unter vielen Lagen Klarlack und fast alle Beschläge sind schon montiert. Nun soll er einmal zur Probe aufgestellt werden, um letzte Maße für die Rigger abzunehmen. In ein paar Wochen wird er endgültig gestellt.