Man muss für das gesamte Wochenende die Mannschaft vorab melden. Wenn sich dann der Wetterbericht ändert oder an den Tagen stark variiert, ist das nachteilig. Hier hoffen wir auf Regeländerungen, um den Wettbewerbsnachteil zu reduzieren.
Der Erfolg des Helga Cups ist immer auch eine Frage der guten Organisation. Neben Organisator Sven Jürgensen und dir, Luisa Krüger oder Sina Wolf für die Presse gibt es auch Personen, die man nicht sofort sieht. Wer fällt dir da ein?

Unbedingt Claudia Langenhan vom NRV, die das Event führend organisiert und die mit ihrer Crew vor drei Jahren den Cup gewonnen hat. Die Pulvermädels haben gezeigt, dass auch ein buntes Team mit unterschiedlichen Erfahrungen den Helga Cup gewinnen kann. Das sind die Erfolgsgeschichten, die über die Regatta hinaus total wichtig sind.
Dann auch das Team von St. Pauli, die Sailing Paulinas, die mit dem Helga Cup angefangen haben und jedes Jahr besser werden. Sie segeln immer noch in der gleichen Konstellation und jetzt sogar in der Bundesliga. Den Verein gibt es ja erst seit fünf Jahren!

Auch wichtig finde ich Jocky Hellmich vom Möhnesee, weil er J70-Boote hat und Trainings veranstaltet. Das alles in einem All-inclusive-Rahmen zu einem guten Preis. Für alle, die kein eigenes Boote haben, und das sind ja die meisten, ist das klasse!
Da ist ein großes Netzwerk entstanden. Frauen haben Trainingsgemeinschaften gegründet, die dann auch wieder neue Frauen mit hineinbringen. Was siehst du noch, Silke?
Ich sehe, dass Frauensegeln und Leistungssegeln in der Bundesliga viel stärker zusammengewachsen ist. Es gibt mehr Trainingsmöglichkeiten, aber es müsste natürlich noch viel mehr geben. Ich bekomme als Trainerin viele Anfragen, aber es scheitert oft daran, dass keine Boote zur Verfügung stehen.
Der Ehrgeiz und die Lust zu trainieren sind ja da. Während beim ersten Helga Cup noch alle mitgemischt haben, egal, was sie konnten, wollen die absoluten Anfängerinnen heute lieber erst trainieren, bevor sie sich ins Regatta-Getümmel stürzen. Aber es gibt bei weitem noch nicht genug Trainingsmöglichkeiten.
Wie kann man das verbessern? Wie unterstützen?
Ich habe mir für nächstes Jahr vorgenommen, einen Plan aufzustellen mit Leuten, die Boote zur Verfügung haben, so dass wir mehr gemeinsame Trainings planen und anbieten können. Es geht vor allem um die bessere Ausnutzung der Boote. In der Bundesliga gibt es große Logistikkosten. Es wäre sinnvoll, diese sie noch besser auszulasten und Kapazitäten zu nutzen, die da sind.
Es sind vor allem die Vereine, die Vorbehalte haben, ob Frauen denn ordentlich mit den Booten umgehen. Häufig heißt es: Das sind die Trainingsboote für die Liga und da kann nicht jede Frau drauf segeln … Auf der anderen Seite möchte die Segelbundesliga ja, dass in zehn Jahren Männer und Frauen pari unterwegs sind, so Oliver Schwall letztens in der Presse. Also braucht es da mehr Aufklärungsarbeit.
Kommen wir noch mal auf die Strukturen des Helga Cup zurück. Du hast mit Luisa Krüger die Helga Akademie ins Leben gerufen. Was passiert da?
Die Akademie ist ein Regatta-Seminar, ein Online-Training, das über ein e-Learning-Tool läuft. Es ist ein tolles Format, weil die Seglerinnen sich ganz in Ruhe mit den Inhalten auseinandersetzen können. Wir geben Tipps, was man im Training üben kann, um besser zu werden, alleine oder mit anderen Teams. Die Trainings gehen sehr ins Detail, es gibt On-Board-Kameras und wir haben sehr viel Zeit und Arbeit darin investiert.

Es ist ein tolles Format, weil die Seglerinnen sich ganz in Ruhe mit den Inhalten auseinandersetzen können. Wir geben Tipps, was man im Training üben kann um besser zu werden, alleine oder mit anderen Teams. Die Trainings gehen sehr ins Detail, es gibt On-Board-Videos und wir haben sehr viel Zeit und Arbeit darin investiert.