Es wird sehr gut angenommen, wir hatten dieses Jahr über 100 Anmeldungen. Man kann sich kostenlos anmelden und wir freuen uns, wenn die Teilnehmerinnen für die Stiftung Mama-Zentrum, mit der wir zusammenarbeiten, spenden. Wir starten dieses Jahr auch für die Stiftung und bieten einmal im Jahr Segeln für an Brustkrebs erkrankte Frauen an.
Darüber hinaus haben wir zwei monatliche Coaching-Calls angeboten. Da haben inzwischen etwa 20 Teilnehmerinnen mitgemacht. Unter den Teilnehmerinnen haben wir dann noch individuelle Coachings verlost, die sehr viel Spaß gemacht haben.
Wie viele internationale Seglerinnen gibt es inzwischen im Dunstkreis des Helga Cups?
Man darf nicht unterschätzen, was der Helga Cup in anderen Ländern ausgelöst hat. Ich war gerade eine Woche in der Schweiz und habe 40 Frauen trainiert. Davor gab es schon ein Training mit 30 Frauen. Das ist nur durch die Helga-Bewegung entstanden. Die Schweizer Liga will mehr Frauen dabei haben und das entwickelt sich nun sehr gut.
Die Stadt Hamburg ist seit einigen Jahren stark in den Helga Cup involviert. Was bedeutet das für das Event?

Es ist eine echte Win-Win-Situation. Hamburg ist eine Sportstadt. Der Helga Cup gehört inzwischen zu den Top-10-Events. Die Stadt hat das Format ganz wesentlich unterstützt und nur mit Sponsoren-Geldern ist eine solche Regatta nicht zu stemmen. Und der Helga Cup ist cool: Frauen, die segeln vor der Hamburger Kulisse, Nachhaltigkeit und Inklusion, das funktioniert.
Inzwischen gibt es auch inklusives Frauensegeln beim Helga Cup. Warum passt das so gut zusammen?
Aus meiner Sicht ist Segeln eine der wenigen Sportarten, in der man fair gegeneinander antreten kann, egal, ob man eine Einschränkung hat oder nicht. In vielen anderen Sportarten ist Inklusion schwieriger, weil man mit einer Einschränkung schon einen Wettbewerbsnachteil hat. Mit den Booten SV14, die wir einsetzen, ist der Unterschied nicht mehr groß spürbar. Da kann eine Frau, die im Rollstuhl sitzt, gegen eine segeln, die nicht im Rollstuhl sitzt.
Beim Helga Cup gehört inklusives Frauensegeln absolut dazu, weil es dem Spirit des Cups entspricht: Jede kann mitmachen und es gibt den Anspruch auf gutes Regattasegeln. Es ist für mich genau der Spirit von Helga, den wir damit schaffen!
Silke, das ist ein wunderbares Schlusswort. Ich danke dir für das Gespräch. Wir sehen uns beim Cup!

Der Helga Cup 2022
Dieses Jahr wird der Helga Cup vom 9. bis 12. Juni in zwei unterschiedlichen Bootstypen ausgetragen – den aus dem Regattasport bekannten J70, auf RS 21 sowie dem speziell fürs inklusive Segeln entworfenen Bootstyp S\V 14 mit Schalensitzen, so dass auch Rollstuhlfahrende am Segelsport teilhaben können.
Schirmherrin des Cups ist Bahnradolympiasiegerin Kristina Vogel, den ersten Startschuss gibt Olympiasilbermedaillengewinnerin Susann Beucke, die mit Olympiasilbergewinnerin Anne Patzwald (Rio 16, Rollstuhlbasketball) auf der inklusiven Bahn mitsegeln wird. Para-Kanutin Lillemor Köper geht schon zum zweiten Mal an den Start.
Gelebte Inklusion gibt es auf der J70-Regattabahn, wenn Blinde, Sehbehinderte und sehende Frauen ohne besondere Vergütung gegeneinander segeln.
Die ukrainische Olympiaseglerin Anastasiya Winkel engagiert sich mit ihrer Olympiakampagne seit dem Krieg in der Ukraine sehr in der Flüchtlingshilfe. Zusammen mit drei ukrainischen Frauen starten sie zu viert als ukrainisches Team.
Insgesamt gehen Frauen aus acht Nationen an den Start. Dabei sind Seglerinnen aus Deutschland, Ukraine, Monaco, Niederlande, Schweiz, Österreich, Frankreich und den USA.
float ist am Wochenende dabei und übergibt am Samstagabend den float-Preis. Wofür? Das erfahrt ihr am Sonntag.