Nun endlich kann er alle Teile zusammensetzen und alles passt. Jedenfalls fast, denn die schwere steinerne Spüle ragt etwas aus der Zeile hervor. Warum Stein und warum in dieser Dimension? Naja, Leo hat sie entdeckt und sie gefiel ihm halt so. Das Gewicht von über 50 Kilogramm spielte dann auch keine Rolle mehr und irgendwie passt sie trotz der Übergröße zum Gesamtbild der Galley.
Damit sie auch wirklich an ihrem Platz bleibt, wenn Tally Ho in schwere See geraten sollte, hat Patty den PU-Kleber, mit dem sie befestigt wird, einem Test unterzogen: Er hat sie über Kopf gedreht, Holzbalken unter den schweren Steintrog geklebt, sie mit Schnüren an einen Balken gebunden und selbst mit seinen starken Armen Sturm gespielt – Test bestanden.
Messing statt Chrom
Die glänzende Wasserhahn-Armatur aus solidem Messing kommt von Old & Elegant Distributing, einer Firma aus Seattle, die auf Fertigung und Handel von klassischen Beschlägen spezialisiert ist. Tally Hos Armatur gab es aus dem Regal, sie musste allerdings erst entchromt werden. O & E hat den Job besorgt und Wasserhahn und Drehventile auf Messing hochglanzpoliert.

Der Aufwand hat sich gelohnt, es passt wirklich gut zu diesem Klassiker und bildet einen krassen Gegensatz zum High-Tech im Maschinenraum und dem halbkardanisch aufgehängten Herd mit Induktionskochflächen. Als der hängt und auch der Kühlschrank in der Arbeitsfläche versenkt ist, führt uns Patty voller Stolz alle Klappen mit Stauraum dahinter unter Spüle, Herd und Kühlschrank vor. Auch das Fach vor dem Kühlkasten, das so flach ist, dass es höchstens ein Magnet-Messerbord oder ein paar Schneidebretter aufnimmt.

Um ein stimmiges Design zu schaffen, musste auch dort noch eine Klappe sein. Wo er allerdings die vier Flaschen Bord-Gin versteckt, bleibt sein Geheimnis. Besonders stolz ist er auch auf das Edelstahlfach für den Herd mit handgefertigten Kantleisten.
Ohne Herd könnte man es auch für einen postmodernen Sessel halten. Patty nimmt Platz und es knackt bedenklich – wohl doch eher Herd-Schaukelstuhl. George raucht der Kopf von zu viel Winkel-Berechnungen. Er liegt schon mal Probe auf seinem Salonsofa – aber bitte nicht einschlafen!
Tally Ho wächst und gedeiht, und Leo ist wie immer begeistert von der fantastischen Arbeit, die seine Jungs leisten. Jeden Tag kommt er dem ersten Segeln mit der Tally Ho einen Schritt näher. Soweit für heute: „See you next time, Cheers.“