Der Auftritt des deutschen SailGP Teams um Skipper Erik Heil beim SailGP Grand Prix in Sydney war verkorkst, bevor das Event überhaupt begonnen hatte.
In der Trainingssession verbockten die Deutschen einen Patzer nach dem anderen, kassierten damit 32 Strafpunkte für das Event – so viele wie noch nie ein anderes Team zuvor. Damit lagen sie schon vor dem ersten Start in aussichtsloser Position für dieses Event.
Der erste Renntag verlief mit seinen vier Rennen auch nicht erfolgreich, so dass bereits vor dem Abschlusssonntag keine Aussicht mehr bestand, sich noch weiter nach vorn arbeiten zu können. Der dritte Platz im letzten Fleetrace konnte da nur wenig trösten.
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Und es kommt noch schlimmer: Für den vermasselten Auftritt in Downunder bekamen Skipper Erik Heil und Co. sogar noch zwölf Saisonpunkte abgezogen, sind damit aktuell in den Miesen und auf dem letzten Platz (hier geht es zu den Ergebnissen).
Harte Strafen gegen Team Germany
Die großen Gewinner des Sydney-Events sind die Briten um ihren neuen Skipper Dylan Fletcher. Der America’s-Cup-Co-Skipper setzte sich im alles entscheidenden Dreier-Finale gegen Team Canada mit seinem Vorgänger auf dem britischen Pilotensessel, Giles Scott, und die heimischen Australier mit Tom Slingsby durch.

Das Finale konnten die Deutschen nur vom Spielfeldrand beobachten. Ihre hochfliegenden Ambitionen in Sydney, wo sie vor einem Jahr ihren überraschenden ersten Rennsieg gefeiert hatten, zerstörten sie bereits im Practice Race.
Erst krachten sie dem Team Italien ins Heck, dann crashten sie auch noch mit dem brasilianischen Team. Und dieser Move hätte noch weitaus schlimmer ausgehen können als nur mit einem gebrochenen Bugspriet bei den Brasilianern.

Auf Steuerbordburg rasten die Deutschen auf der Kreuz auf die vorfahrtberechtigten Brasilianer zu. Dass der Kurs zur Kollision führen musste, war abzusehen. Und so rief Strategin Anna Barth wiederholt zur Wende. Doch die Reaktion am Ruder kam zu spät. Unmittelbar vor dem grünen Renner der Brasilianer drehte das deutsche Boot durch den Wind.
Deftige Worte gegen die Deutschen
Brasiliens Wingtrimmer Leigh McMillan war geschockt, konnte nicht mehr genug Druck aus dem Flügel lassen und rauschte so den Deutschen ins Heck. Resultat: ein gebrochener Bugspriet bei den Südamerikanern und deftige Worte für die Deutschen. „Wollt ihr mich verarschen“, schimpfte Trimmer McMillan in den Bordfunk.
Erik Heil kam nach dem Landgang in die Base der Brasilianer, um sich zu entschuldigen. Doch richtig Freude kam auf der anderen Seite nicht auf. Denn auch Brasilien bekam acht Strafpunkte aufgebrummt. Begründung der Jury: Der Crash hätte vermieden werden können. Auf Beschädigungen der teuren F50-Foiling-Katamarane reagieren die Macher um Russell Coutts extrem empfindlich und hart.

Brasiliens Steuerfrau Martine Grael verstand die Welt nicht mehr: „Warum werden wir bestraft, wenn sie Mist bauen? Wenn ich den Crash hätte vermeiden können, hätte ich es getan. Doch als ich sie gesehen habe, waren sie direkt vor mir. Da war nichts mehr zu machen.“
Doch es blieb bei den Strafen. Und so waren die Brasilianer nach den vier Rennen des ersten Tages gerade mal bei null Punkten angekommen. Die Deutschen konnten ihr Minus durch mittelprächtige Resultate lediglich von minus 22 auf minus 7 reduzieren.