Jaimie Monahan aus New York ist eine ungewöhnliche Schwimmerin. Die siebenfache US-amerikanische Meisterin im Winterschwimmen und erste Gewinnerin des Weltcups der International Winter Swimming Association ist außerdem die erste erfolgreiche weibliche „Ice Zero“-Schwimmerin. Bei diesem Wettbewerb sind die wenigen erfolgreichen Schwimmer in extrem kalten Gewässern unterwegs. Als erster Mensch überhaupt hat sie als 39-Jährige die „Ice Sevens Challenge der International Ice Swimming Association absolviert.
Die Ice Sevens
Um die Ice Sevens zu schaffen, absolvierte Jaimie in etwas mehr als einem Jahr sieben Etappen zu je einer Meile als Eisschwimmerin im offenen Wasser. Kein Gewässer darf dabei wärmer als 5 Grad Celsius sein, gemessen von drei Thermometern. Wer startet, muss einen Gesundheitsnachweis samt günstigem EKG vorlegen, im Anschluss zählt der Videobeweis: Fürs Starten, zwischendurch und am Ende der Etappe sind den Juroren Videos vorzulegen.
Die Aspiranten müssen dafür in Europa, Ozeanien, Asien (wozu auch Russland gehört), Nordamerika, Südamerika und einem Polargebiet (auf oder unter 60 Grad südlicher Breite oder über 70 Grad nördlicher Breite) ihre Eismeilen zurücklegen. Eine zusätzliche Herausforderung ist es, dass eine der sieben Etappen eine dokumentierte „Zero Ice Mile“ sein muss. Dabei gilt es, bei oder unter 1 Grad Celsius Wassertemperatur zu schwimmen. Kein Problem für die Großstädterin Jaimie Monahan.

Die erfolgreichste Eisschwimmerin der Welt
Bei ihren regelmäßigen Langstrecken hat Monahan neue Schwimmrouten entdeckt und Kursrekorde an einigen der schönsten und bekanntesten Orte der Welt aufgestellt. float hat mit Jaimie Monahan im Januar 2019 über ihren Sport gesprochen.
Jaimie, was hat dich motiviert, in eisigen Gewässern zu schwimmen?
Ich bin schon mein ganzes Leben lang Schwimmerin und seit zehn Jahren Marathonschwimmerin mit bis zu 93 Kilometern und 33 Stunden. Vor etwa fünf Jahren lernte ich die Winterseite des Schwimmens kennen und war fasziniert. Ich begann, das ganze Jahr über im Freien im Meer zu trainieren und habe es wirklich genossen.
Ich habe an Veranstaltungen in der ganzen Welt teilgenommen, von gefrorenen Seen in Sibirien über den argentinischen Perito-Moreno-Gletscher bis hin zur Antarktis. Nach einigen Jahren begann ich, meine eigenen Expeditionen zu gestalten, um mich selbst herauszufordern und die schönsten und extremsten Landschaften der Welt durch Schwimmen zu erkunden.

Wer sind deine Idole, welche Menschen haben dich unterstützt?
Meine Helden im Sport sind Lynne Cox, die erstaunliche Pionierin im Kaltwasserschwimmen und Autorin, und die Rekordhalterin Johanna Nordblad und ihre talentierte Fotografenschwester Elina Manninen. Ich liebe es, wie sie ihre persönlichen Ziele nutzen, um die Gewässer der Welt zu erforschen. Und zu genießen, Grenzen zu überschreiten und aus ihren Erfahrungen Kunst machen.
Ich hatte das große Glück, die Unterstützung des Internationalen Winter-Schwimmverbands und des Internationalen Eisschwimmverbands für meine Schwimmaktivitäten zu erhalten. Auf der persönlichen Seite war mein Partner Arik Thormahlen mit mir auf allen sieben Kontinenten rund um die Welt unterwegs. Und ich schwimme immer glücklicher, weil ich weiß, dass er an meiner Seite ist.
Wie und wie lange bereitest du dich auf diese kalten Herausforderungen vor?
Ich trainiere während der Woche in einem normalen Schwimmbad und ergänze mein Training mit Vinyasa-Yoga, Krafttraining, Laufen und Intervall-Training mit hoher Intensität. Am Wochenende schwimme ich das ganze Jahr über im Freien. Es ist ein laufendes Training ohne Nebensaison, aber ich liebe es.

Was machst du, um deinen Körper und deine Haut vor der Kälte zu schützen?
Ich trage nur einen textilen Badeanzug, eine Silikonbadekappe, eine Schutzbrille und Ohrstöpsel.