Nach den Beobachtungen des Trainers waren Sander Lange und Leon Böge die Überraschungscrew – eine Entdeckung. Beide sind eigentlich Steuerleute. Da auch Leon gern selbst steuern möchte, werden die beiden sich trennen. Sander wird sich mit Meena Bromisch zusammentun, eine der besten Vorschoterinnnen im Verein. Hier entsteht vielleicht ein zweites starkes Team.
Und wie schätzte es Sander selbst ein? Auf alle Fälle sehr selbstkritisch, wie letztendlich alle, die wir bei der Rückkehr von der WM nach Plön sprechen: „Eigentlich bin ich ja nicht mit sehr großen Erwartungen hingefahren. Das Qualifying war auch zunächst echt schwach. Da habe ich mich auch richtig geärgert.“
Er spricht es gelassen aus: „Das war ja meine erste Regatta, und dann schon eine WM. Mit unseren kleinen Trainingsstarts hier ist das ja nicht zu vergleichen. Als ich das Prozedere raushatte, sind wir auch gleich Dritte geworden.“ Nach einem perfekten Start auf der bevorteilten Seite.
„Und vorne hast Du immer freien Wind und konntest den anderen davonsegeln. Ich hatte auch das Gefühl, dass die vorne viel sauberer segeln. Ein tolles Gefühl, mal da vorne zu sein.“ Ansonsten hielt er seine Crew aus jeder brenzligen Situation raus: „Wir hatten keine Lust auf einen Protest.“
Plöner traten mit sieben Crews an
Auch Nike Maternowski und Emma Lindenau zeigten ihr Potential in Travemünde. Mit ein bisschen weniger Pech und mehr Erfahrung hätten sie es durchaus in die Gold-Fleet schaffen können.
Selbst die beiden Letztplatzierten, Felix Moll und Vorschoterin Leonie Strehlke, hatten ihren Spaß beim Segeln. Sie waren zwar mit dem Ergebnis nicht zufrieden, haben aber alle Rennen durchgehalten – trotz des starken Winds. „Wir waren auch mal vorne mit dabei, haben dann aber immer wieder taktische Fehler gemacht, die uns nach hinten brachten.“
Geschlafen wurde, wie traditionell beim SRSV, im Zelt. Die Stimmung war – trotz einer Regennacht, als das Wasser mehr als knöchelhoch stand – immer gut, so Klaus-Dieter Seelig, der für die Organisation verantwortlich zeichnete. Auch der internationale Kontakt war erfreulich: „Die anderen haben uns ganz verdutzt angeguckt, als wir erzählt haben, dass es unsere erste Feva-Regatta ist“, lacht Vivien.
Auch deshalb, weil es dieses Jahr in Deutschland keine Feva-Regatten gab. Eine Großveranstaltung soll kommendes Jahr vielleicht in England stattfinden. Und eventuell in zwei Jahren wieder etwas in Travemünde. Der SRSV wäre dann sicher wieder mit ganz großem Aufgebot dabei.