Nachdem Jean-Jacques Savin vorgestern Abend das Ziel seiner Atlantiküberquerung erreicht hat, haben wir heute mit ihm persönlich sprechen können, und er hat aus seinem Weinfass unsere brennendsten Fragen beantwortet. Sehr kurz natürlich, denn die Leitung war lang.
float: Jean-Jacques, wir freuen uns mit Dir, dass Du dein Ziel erreicht hast. Wo genau lag denn deine Ziellinie?
Jean-Jacques Savin: Meine Ziellinie in der Karibik, die ich am 28. April 2019 um 22 Uhr erreicht habe, liegt auf dem 21. Breitengrad und 61. Längengrad. Sie wurde, nur durch Wind und Strömung, von Alain Bombard nicht erreicht.
Was hast Du in diesem Moment gefühlt?
Einen Riesendank an alle meine Unterstützer, die die Atlantiküberquerung möglich gemacht haben. Allen voran Tonnellerie Boutes-Garonnaise, die mich wirklich sehr unterstützt haben.
Wie geht es Dir gesundheitlich?
Mir geht es super! Ich hatte Essen für 90 Tage eingeplant. Das amerikanische Forschungsschiff „Ron Brown“ hat mich nach 68 Tagen mit Nahrungsmitteln versorgt, und am 121. Tag traf ich das Segelschiff „Melchior“. Die restliche Zeit habe ich mich von Fischen ernährt.
Wie hast Du dein Trinkwasser gemacht, hast Du einen Wasseraufbereiter an Bord?
Ja, ich habe einen handbetriebenen Wasseraufbereiter. Ich benutze ihn alle zwei Tage und stärke damit meine Muskeln: 1.400 Pumpstöße für etwa 5 Liter Trinkwasser.
Wann wirst Du ankommen? Und wo?
Ich warte auf einen Frachter, der mich mit meinem Fass nach Martinique bringt, wo meine engsten Freunde auf mich warten.
Was hat Dir Angst gemacht?
Dass ich zweimal fast von einem Tanker überfahren wurde.
Hast Du dich manchmal verloren gefühlt?
Ich habe gezweifelt, als ich nach 14 Tagen in Richtung Azoren trieb.
Mit wem warst Du in Kontakt?
Ich habe jeden Tag mit der charmanten Audrey von Tonnellerie Boutes-Garonnaise telefoniert.
Konntest Du irgendwie die Richtung beeinflussen in die dein Fass driftete?
Nein, das Fass ist nicht steuerbar. Ich habe mich ganz auf den Wind und die Strömung verlassen.
Was hast Du am meisten vermisst?
Ein Sirene, um auf mich aufmerksam zu machen.
Was wirst Du als erstes tun, wenn du wieder Land berührst?
An alle einen guten Gedanken senden, die mich unterstützt haben. Es war ein Gemeinschaftswerk. Nur zusammen haben wir es geschafft.
Jean-Jacques, wir wünschen dir gutes Ankommen und immer eine Handbreit Wasser unter dem Fass!