In Hamburg lebt noch der alte Geist des engagierten Patriziertums. „Leave no one behind“ ist der Stadtgemeinschaft an der Elbe eine Selbstverständlichkeit. Das gilt auch für den Freizeitspaß auf dem Wasser.
Segeln erhebt das Gemüt ins Philosophische. Davon sollen auch Menschen mit körperlichen Einschränkungen nicht ausgeschlossen werden. Dank der finanziellen Beteiligung von Hamburger Sparkasse, Senat und Bürgertum konnte die Hafenanlage des Norddeutschen Regatta-Vereins an der Außenalster grundlegend erweitert und überarbeitet werden.
Nicht nur wird die alte Anlage barrierefrei umgestaltet, es sind auch ein Inklusions- und ein Jugendhafen entstanden. Damit sei es dem NRV, so Staatsrat Christoph Holstein, gelungen, „unsere Stadt als einen Motor des inklusiven Segelsports zu profilieren und zu positionieren“.
Harald Vogelsang, Vorstandssprecher der Hamburger Sparkasse, betont den sozialen Aspekt: „Wenn Jugendliche und Hamburger mit Handicap gemeinsam auf dem Steg stehen und von hier aus mitten in unserer Stadt segeln können, ist das großartig.“
Der NRV wird inklusiv
Die Anlage ist das eine, die begleitenden Veranstaltungen sind das andere. Die „Inklusionsoffensive“ des NRV startete bereits 2019. Seitdem ist Handicap-Segeln weitaus sichtbarer geworden. Beim Helga Cup wurde 2020 eine Inklusionsstrecke eingeführt. Gesegelt wird mit den Inklusionsbooten des Typs SV\14.

Beim Projekt „Gelebte Inklusion auf der Regattabahn“ vom NRV mit der Segelabteilung des FC St. Pauli treten Zweier-Crews mit einem gehandicapten Segler bei regulären Wettfahrten an. Mit der gleichen Crew-Zusammensetzung trägt der NRV als Gastgeber seit 2020 die inklusive Segelweltmeisterschaft aus.
Passgenau zum Ansegeln 2022 zeigt Hamburg mit der Einweihung der neuen Hafenanlage, dass man jedem ein Angebot zur Teilhabe machen kann, wenn man es denn ernsthaft will. Möge das Leuchtturmprojekt an der Außenalster ordentlich Wellen schlagen.