Jedes dieser Messer ist auf traditionelle Weise handgeschmiedet, „von führenden Schiffszimmerern und Spitzenköchen weltweit empfohlen“. Ein kleiner Ausflug in den Kommerz. Ohne Moos nichts los. Das Team hat sichtlich Freude an dem Dreh und am Ende freut sich Leo über den neuen Gefrierschrank.


Wassertanks nicht für Durstige
Patriot Marine Fabricating in New Jersey hat die Trinkwassertanks gebaut, die das Team jetzt mittschiffs mit vereinten Kräften in die Bilge abfiert. 2 Tanks mit je 75 Gallonen (284 Liter) Fassungsvermögen, die durch den Wassermacher (die Seewasser-Entsalzungsanlage) aufgefüllt werden. Das ist nicht viel, aber Tally Ho wird meist in Küstennähe fahren. Für größere Passagen will Leo Extra-Trinkwasser in Containern mitführen.
Hat Leo im letzten Video noch über die Unsicherheit von Edelstahl-Treibstofftanks wegen Spalt-Korrosion sinniert, hat er sich bei den Trinkwassertanks doch für dieses Material entschieden. Die Tanks dürfen nicht lecken, denn er möchte auf keinen Fall Süßwasser in der Bilge haben, weil das dem Holz mehr schadet als Salzwasser.

Die neuen Dieseltanks werden indes aus Aluminium in einem Betrieb nahe Port Townsend gebaut. Erstaunlich, wie genau die Passung ist. Die Tally Ho ist dreidimensonal eingescannt und als CAD-Datei genauestens zu berechnen. So kann der Platz optimal ausgenutzt werden. Eine Technik, von der die Erbauer der Ur-Tally-Ho noch nicht einmal träumen konnten. Aber warum nicht die heute verfügbare Technik auch für den Neu-Aufbau eines traditionellen Schiffes nutzen?

Das Ende der Schanz
Jetzt ist es auch einmal wieder an der Zeit für Leo, seine Bootsbau-Kunst unter Beweis zu stellen. Aus einem dicken Stück Purple-Heart-Holz formt er einen eleganten und robusten Klotz als vorderen Abschluss des Schanz-Kleides (Bullwark). Ein ungewöhnliches Bauteil – aber Original-Tally-Ho. Es sitzt in zehn Zentimeter Abstand vom Vordersteven. In dem Schlitz dreht sich später die Rolle für die Ankerkette, so dass der Anker an Deck gefahren werden kann.

Das Bauteil ist etwa 30 Zentimeter hoch und Leo muss die Löcher zum Verbolzen durch insgesamt 60 Zentimeter Holz bohren, um auf einem 8 Zentimeter breiten Stück genau zwischen Balkweger und Außenhaut zu landen. Auch das gelingt ihm mühelos. Es ist erstaunlich, dass scheinbar immer alles klappt. Wer selbst an Booten baut, weiß, dass auch immer mal etwas schief geht. Vielleicht lässt er die gelegentlichen Misserfolge unter den Tisch fallen? Auf jeden Fall ist er ein akribischer Arbeiter, der sehr bedacht zur Sache geht. Und sich alle Zeit lässt, die ihm die globale Spendergemeinschaft gönnt.